Atomdrohung und Isolation sollen dem jungen Führer Kim Jong-un das politische Überleben in Nordkorea garantieren. Auf einen bizarren Personenkult und die Unterdrückung jeglicher Opposition bauten schon seine Vorgänger.
Aus heiterem Himmel regnet es über Seoul Tausende Fallschirmjäger. Gleichzeitig durchbrechen Panzer aus dem Norden die zwei Kilometer breite Grenzsperrung am 38. Breitengrad, rollen über die neutrale Zone vorbei an den amerikanischen und südkoreanischen Grenzposten. Wenige Stunden später ist die nur 50 Kilometer entfernte Hauptstadt des Südens fest in der Hand von nordkoreanischen Elitetruppen. Im Kasernenton verkündet ein Sprecher, dass bei dem Einmarsch 150.000 US-Bürger als Geiseln genommen wurden.
Gott sei Dank handelt es sich bei diesem Szenarium nur um das Video „Ein kurzer dreitägiger Krieg“, ein filmischer Kanonenschlag aus dem Arsenal der kommunistischen Propagandaabteilung in Pjöngjang. Das Machwerk der Verbalkrieger illustriert die Tagträume von Kim Jong-un, dem dritten Diktator in der kommunistischen Kim-Dynastie. Seit Wochen droht das Regime Südkorea und den USA mit Krieg und atomarer Vernichtung.