Wie Katar die Boykottmauer durchbricht

Das Bildnis von Katars Emir, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, ziert den Grund eines Pools in der Katar-Universität, in dem Taucher der Sicherheitskräfte eine Übung abhalten.
Das Bildnis von Katars Emir, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, ziert den Grund eines Pools in der Katar-Universität, in dem Taucher der Sicherheitskräfte eine Übung abhalten.(c) APA/AFP/STRINGER (STRINGER)
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Seit zwei Monaten versuchen Saudiarabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate, den kleinen Golfstaat zu isolieren. Doch Katar poliert mit spektakulären Initiativen wie dem Kauf Neymars sein Image auf.

Sechs Wochen lang schwieg Katars Emir. Dann wandte sich Scheich Tamim bin Hamad al-Thani per Fernsehansprache an seine Landsleute. Man sei offen für Dialog mit den Nachbarn am Golf, aber nicht bereit, sich deren Diktat zu unterwerfen, erklärte der 37-jährige Herrscher und kündigte an, man werde auf internationaler Ebene seine „Ressourcen an Soft-Power“ einsetzen. Sich mit spektakulären sportlichen, wirtschaftlichen oder politischen Initiativen in die Schlagzeilen zu bringen, das verstand das superreiche Emirat schon immer sehr gut. Mit dieser Strategie hat es über Jahre seine internationale Statur deutlich größer gemacht, als es die 300.000 Staatsbürger eigentlich hergeben.

Gleichzeitig will die Führung in Doha aber auch bei der Hard-Power nachlegen, um sich besser gegen eine mögliche Invasion zu schützen. Das Land beherbergt den wichtigsten US-Militärstützpunkt in der Golfregion sowie eine kleine türkische Basis. Schon während der diplomatischen Krise 2014, als seine vier innerarabischen Kontrahenten zum ersten Mal ihre Botschafter abzogen, kaufte Katar Kriegswaffen im Wert von 24 Milliarden Dollar. Diesmal legt das Emirat noch eins drauf, hielt Manöver mit der US-Marine und türkischen Truppen ab. Im Juni bestellte es beim Pentagon 36 F-15-Kampfjets und kaufte sieben Kriegsschiffe in Italien, alles zusammen für weitere 18 Milliarden Dollar.

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