Philippinen: Dutertes blutige Nächte

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PHILIPPINES-CRIME-DRUGS(c) APA/AFP/NOEL CELIS
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Die Polizei verschärft ihren rabiaten Kampf gegen mutmaßliche Drogenkriminelle. Die Zahl der Todesopfer steigt auf Rekordhöhe. Indonesien scheint die Politik zu kopieren.

Bangkok. Ein Revolver und zwei Päckchen Shabu – so heißt die Droge Crystal Meth auf den Philippinen – finden sich laut Polizeibericht an der Leiche. Wer der Mann ist, der in der Nacht auf Donnerstag von den Beamten in Manila erschossen wurde, wusste zunächst niemand. Die Einsatzkräfte stellten offenbar nicht viele Fragen, bevor sie feuerten. Der Mann habe zuerst geschossen, hieß es seitens der Polizei. Augenzeugen beschreiben den Vorfall im philippinischen TV anders: Der Mann habe um sein Leben gebettelt, bevor er aus kurzer Distanz erschossen worden sei.

Der Tote im Stadtteil Sampaloc ist einer von Dutzenden Menschen, die allein in dieser Woche als Folge des Drogenkriegs von Präsident Rodrigo Duterte ihr Leben verloren. 26 Leichen zählten die Polizeireporter von Manila am Donnerstagmorgen nach einem nächtlichen Großeinsatz der Einsatzkräfte. Bereits am Montag waren 32 Menschen, die angeblich in Verbindung mit Drogenkriminalität standen, bei Polizeieinsätzen in der Provinz Bulacan getötet worden. So viele Tote in so kurzer Zeit gab es noch nie, seit Duterte seine Polizisten auf höchste Aggressivität gegen mutmaßliche Drogenkriminelle eingeschworen hatte.

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