Golf-Krise: Erste Annäherung zwischen Iran und Saudiarabien

Der iranische Außenminister Jawad Zarif
Der iranische Außenminister Jawad ZarifAPA/AFP/ANGELA WEISS
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Diplomaten sollen in Teheran und Riad Gespräche führen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern war zuletzt so schlecht wie seit Langem nicht.

Zwischen den Erzfeinden Iran und Saudiarabien gibt es erste Anzeichen für eine vorsichtige Annäherung. Der iranische Außenminister Mohammad Jawad Zarif kündigte am Mittwoch für die nahe Zukunft Besuche von Diplomaten im jeweils anderen Land an. Die Visa seien ausgestellt. Es seien noch letzte Schritte nötig, damit die Vertreter ihre Botschaften und Konsulate in Augenschein nehmen könnten. Als Termin komme das Ende der Pilgerfahrt Haj Anfang September in Frage.

Die Beziehungen des schiitischen Iran und des überwiegend sunnitischen Saudiarabien sind so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Die Regierungen werfen sich gegenseitig vor, die regionale Sicherheit zu gefährden. Im Irak, in Syrien und im Jemen unterstützen sie jeweils andere Kriegsparteien. Die Regierung in Riad hatte 2016 ihre Botschaft im Iran geschlossen. Auslöser war die Erstürmung der Vertretung durch Demonstranten nach der Hinrichtung eines prominenten schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien.

Grenze für Pilger geöffnet

Anfang Juni haben die Länder Ägypten, Saudiarabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Blockade gegen das Land verhängt. Die Staaten forderten das reiche Wüstenemirat unter anderem auf, Terrorismus zu bekämpfen, die Beziehungen zum schiitischen Iran zurückzufahren und seinen TV-Sender Al-Jazeera zu schließen. Sie werfen Katar vor, Terrorgruppen zu unterstützen. Katar pflegt, im Gegensatz zu anderen sunnitisch geprägten Ländern, gute Beziehungen zum Iran. Nach Beginn der jüngsten Golf-Krise hatte Saudiarabien die Grenze zu Katar geschlossen und erst vor einigen Tagen für Haj-Pilger nach Mekka wieder geöffnet.

(Reuters/APA)

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