EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani soll den Mitte-rechts-Block in Italien anführen.
Rom. Selbst kann der ehemalige italienische Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi nicht mehr in den Ring steigen. Das bleibt ihm nach seiner Verurteilung wegen Steuerbetrugs verboten. Doch im Hintergrund zieht er immer noch die Fäden. Wie die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ schreibt, will Berlusconi den derzeitigen EU-Parlamentspräsidenten Antonio Tajani als Spitzenkandidaten eines Mitte-rechts-Blocks in die italienischen Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr schicken.
Lega-Nord-Chef Matteo Salvini würde dem Vernehmen nach selbst gern als Premierskandidat eines solchen Bündnisses in den Wahlkampf ziehen. Doch Berlusconi, der mit seinen 80 Jahren immer noch in der Forza Italia den Ton angibt, befürchtet, der ausländerfeindliche Hardliner Salvini könnte die gemäßigteren bürgerlichen Wähler abschrecken. Tajani soll hingegen in den Augen des Medienmagnaten der ideale Kandidat im Duell gegen den Chef der Demokratischen Partei (PD), Ex-Premier Matteo Renzi, sein. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2017)