Frankreichs Finanzminister will Chef der Euro-Gruppe werden

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Le Maire habe sich für das Amt beworben, berichtete das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf mehrere hochrangige EU-Diplomaten. Der Kandidatur würden gute Erfolgschancen eingeräumt.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire kandidiert einem Bericht zufolge für den Posten des Chefs der Euro-Gruppe. Le Maire habe mit seinem Auftreten, seinen Fach- sowie Sprachkenntnissen einen sehr guten Eindruck bei seinen Kollegen in der Eurogruppe gemacht, heißt es in dem Bericht weiter. Andere erfolgsversprechende Bewerber um das Amt gebe es bisher nicht.

Derzeit steht der Niederländer Jeroen Dijsselbloem an der Spitze der Euro-Gruppe. Er wird den Posten spätestens im Jänner räumen, wenn seine zweite Amtszeit endet. Möglicherweise tritt Dijsselbloem auch schon früher ab. Als Finanzminister ist er seit der Wahl in den Niederlanden nur noch geschäftsführend im Amt, bis dort eine neue Regierung gebildet ist, der er nicht mehr angehören wird.

Die Euro-Gruppe ist ein Gremium, in dem die Minister aus den Mitgliedstaaten der Gemeinschaftswährung über Fragen von gemeinsamem Interesse beraten. Ihre wichtigste Aufgabe ist die enge Abstimmung der Wirtschaftspolitik der Euro-Staaten. Die Gruppe tagt in der Regel ein Mal im Monat.

Le Maire gilt als guter Deutschland-Kenner, politisch hat er sich als moderat-konservativ profiliert. Im französischen Präsidentschaftswahlkampf stand er erst an der Seite des Konservativen François Fillon, von dem er sich dann aber wegen dessen Scheinbeschäftigungsaffäre abwandte. Der neue sozialliberale Präsident Emmanuel Macron ernannte den früheren Landwirtschaftsminister Le Maire zum Finanzminister

(APA/DPA)

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