Nordkorea bezeichnet Trumps UN-Rede als Hundegebell

Nordkoreas Diktator King Jong-un fühlt sich nicht als Raketenmann
Nordkoreas Diktator King Jong-un fühlt sich nicht als Raketenmann AFP (STR)
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US-Präsident Trump träume, wenn er gedacht haben sollte, "seine Hundegebell-Töne" würden Nordkorea überraschen, sagt der Außenminister des isolierten Landes. Ungeachtet der zunehmenden Spannungen will Südkorea die humanitäre Hilfe wiederaufnehmen.

Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho hat die Rede von US-Präsident Donald Trump vor den Vereinten Nationen als Hundegebell bezeichnet. "Es gibt ein Sprichwort, das lautet: 'Selbst wenn ein Hund bellt, geht die Parade weiter'", sagte Ri zu Journalisten vor einem Hotel unweit vom UN-Sitz in New York. Trump träume, wenn er gedacht haben sollte, "seine Hundegebell-Töne" würden Nordkorea überraschen. Auf die Frage, was er davon halte, dass Trump Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un einen "Raketenmann" genannt habe, sagte Ri: "Mir tun seine Berater leid."

Ris Äußerungen wurden im Fernsehen übertragen. Sie waren die erste offizielle Reaktion Nordkoreas auf Trumps UN-Rede. Ri hält sich in New York auf, weil er sich am Freitag an die UN-Vollversammlung wenden soll.

Trump hatte Nordkorea am Dienstag mit "totaler Vernichtung" gedroht. In Anspielung auf Kims Raketentests sagte er: "Der Raketenmann ist auf einer Selbstmordmission für sich selbst und sein Regime." Trump erntete von zahlreichen führenden Politikern Kritik, darunter von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Südkorea unterstützt UN-Hilfsprojekte

Ungeachtet der zunehmenden Spannungen um Nordkoreas Atomprogramm will Südkorea die humanitäre Hilfe für das weithin abgeschottete Nachbarland wiederaufnehmen. Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren beschloss die Regierung in Seoul, wieder Geld für Hilfsprojekte von UN-Organisationen für Nordkorea bereitstellen zu wollen, wie das Vereinigungsministerium am Donnerstag mitteilte.

Das Kinderhilfswerk UNICEF und das Welternährungsprogramm (WFP) sollen demnach acht Millionen Dollar (etwa 6,7 Millionen Euro) an Spenden erhalten, durch die Kindern und Schwangeren geholfen werden soll. Es geht um Nahrungsmittel, Impfstoffe und Arzneien. Das Ministerium hatte zuvor angekündigt, die humanitäre Hilfe von politischen Fragen getrennt zu behandeln. Allerdings betonte die Behörde jetzt, der genaue Zeitpunkt der Spenden solle unter Berücksichtigung der innerkoreanischen Beziehungen zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.

Das wirtschaftlich marode, aber militärisch hochgerüstete Nordkorea mit mehr als 25 Millionen Einwohnern ist nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft seit vielen Jahren auf Nahrungshilfe von außen angewiesen. Nach Angaben des WFP ist die Ernährungssicherheit für etwa 70 Prozent der Bevölkerung gefährdet. Anfang der vergangenen Woche hatte der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Nordkorea wegen dessen Atomtests am 3. September deutlich verschärft.

(r)

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