Iran baut nach Trump-Rede Streitkräfte aus

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Das iranische Raketenprogramm soll nach Angaben des Präsidenten ausgeweitet werden.

Teheran/Wien. Nach den Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump gegen sein Land hat Irans Präsident, Hassan Rohani, den Ausbau der Streitkräfte und die Ausweitung des Raketenprogramms angekündigt.

„Wir werden zur Abschreckung unsere militärische Stärke erhöhen“, sagte Rohani gestern anlässlich einer Militärparade in Teheran. „Wir werden niemanden um Erlaubnis bitten, unser Land verteidigen zu können.“ Die Nachrichtenagentur Tasnim meldete, dass der Iran über eine neue Rakete mit einer Reichweite von 2000 Kilometern verfüge, die mit unterschiedlichen Sprengköpfen bewaffnet werden könne.

Trump hatte den Iran in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag als wirtschaftlich erschöpften Schurkenstaat bezeichnet, der Terror exportiere. Das mit dem Iran ausgehandelte Atomabkommen nannte er eine „Schande“. Die USA könnten aus dem Vertrag aussteigen.

Ausfall von Zentrifugen

Die übrigen Unterzeichnerstaaten – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China – wollen dagegen an dem Abkommen festhalten. Das US-Finanzministerium hatte erst im Juli Sanktionen gegen sechs iranische Firmen erlassen.

Laut einer am Freitag präsentierten Studie des US-Instituts für Wissenschaft und Internationale Sicherheit erfüllt der Iran Vorschriften zur Beschränkung seines Atomprogramms zum Teil nur deshalb, weil technische Probleme die Entwicklung behindern. Zentrifugen zur Uran-Anreicherung seien bei Tests häufiger ausgefallen als erwartet. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2017)

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