Die letzte Bewährungsprobe des Horst Seehofer

APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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Der CSU-Chef bekommt eine Schonfrist bis zum Parteitag Mitte November. Bis dahin soll er in den Koalitionsverhandlungen Forderungen seiner Partei durchsetzen.

Die CSU vertagt die Debatte über die Zukunft ihres Parteichefs Horst Seehofer offiziell bis zu ihrem Parteitag Mitte November. Die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag billigte am Mittwoch in München den Plan, dass Seehofer bis dahin in Verhandlungen mit der CDU eine Grundlage für mögliche Koalitionsgespräche beider Unionsparteien mit FDP und Grünen erarbeiten und dabei CSU-Forderungen wie eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen durchsetzen soll.

"Klar ist, wir haben gesagt, heute keine Personaldebatten, wir haben gesagt, am Parteitag wird über die Dinge geredet", sagte Seehofers parteiinterner Rivale Markus Söder, der in der CSU als möglicher Nachfolger von Seehofer als Parteichef und bayerischer Ministerpräsident gehandelt wird. Söder ist auch bayerischer Finanzminister. Er betonte, auch mit Blick auf die Landtagswahl müsse die CSU darum kämpfen, Wähler der AfD zurückzugewinnen. Rücktrittsforderungen an Seehofer wurden nach Teilnehmerangaben in der Sitzung nicht erneuert.

CSU bangt um absolute Mehrheit bei Landtagswahlen

Seehofer bekam nach eigenen Worten von der Landtagsfraktion Rückendeckung dafür, mit der CDU und ihrer Chefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, über die gemeinsame Ausrichtung der Parteien auf einen Kurs "Mitte-Rechts" zu führen. "Die Frage, ob es eine gemeinsame Politik mit der CDU gibt, wird bis zu unserem Parteitag geklärt", sagte Seehofer.

Beim Parteitag am 17. und 18. November in Nürnberg stehen turnusmäßig Vorstandswahlen an. Seehofer sagte, an seinem Plan, weiter als CSU-Chef und bei der Wahl im Herbst 2018 auch als Ministerpräsident zur Verfügung zu stehen, habe sich nichts geändert.

Die CSU hat die Sorge, bei der Landtagswahl ihre absolute Mehrheit verteidigen zu können. Die CSU hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag im Freistaat nur noch 38,8 Prozent der Zweitstimmen erhalten nach 49,3 Prozent 2013. Bundesweit entspricht das einem Anteil von 6,2 Prozent.

(APA/Reuters)

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