Türkei: Die Methode Erdoğan

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Im Streit mit den USA schlägt der Präsident raue Töne an, während seine Minister zu beschwichtigen versuchen.

Ankara/Wien. John Bass' Amtszeit in Ankara neigt sich dem Ende zu. Drei Jahre lang stand der Karrierediplomat aus dem Bundesstaat New York der US-Botschaft in der Türkei vor. Er machte viel von sich reden, war in den sozialen Medien aktiv und eckte ungewöhnlicherweise auch gerne bei der türkischen Regierung an – mit Spitzen gegen AKP-Minister und offenen Wortmeldungen zur Innenpolitik. Kurz vor Bass' Umzug nach Afghanistan resümierte die regierungstreue „Yeni Şafak“, dass er „kontinuierlich seine diplomatischen Grenzen übertreten hat“. Präsident Recep Tayyip Erdoğan attestierte gar: „Wir erkennen ihn nicht als den Vertreter der USA in der Türkei an.“

Der neue Botschafter wird sicherlich auf einen Neustart pochen, denn die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei sind schwer angeschlagen. Seit mehreren Tagen schwelt eine Visumkrise: Beide Länder haben die Ausstellung der Reise- und Aufenthaltsbewilligungen eingefroren. Zuvor ließ Ankara zwei Türken verhaften, die im Dienst der US-Mission standen.

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