Japan: Warum Abes Wahlpoker aufgehen könnte

Die Gouverneurin von Tokio fordert nach den Skandalen um Premier Abe mehr Transparenz in der Politik.
Die Gouverneurin von Tokio fordert nach den Skandalen um Premier Abe mehr Transparenz in der Politik. (c) APA/AFP/BEHROUZ MEHRI (BEHROUZ MEHRI)
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Die Tokioter Gouverneurin, Yuriko Koike, brachte Premier Shinzō Abe vor den Parlamentswahlen am Sonntag lange in Bedrängnis. Doch ein Kardinalfehler könnte der populären Politikerin im Wahlkampfendspurt zum Verhängnis werden.

Tokio. Yuriko Koike hat dem Regierungschef die Show gestohlen. Die Gouverneurin der japanischen Hauptstadt, Tokio, mischte mit ausgefallenen Ideen den Wahlkampf für das vorgezogene Unterhausvotum am Sonntag kräftig auf. Lange sah es aus, als hätte sich Premierminister Shinzō Abe verzockt, als er Ende September urplötzlich Neuwahlen für den 22. Oktober ausrief, und er damit erstmals in der Geschichte Japans sein Amt an eine Frau übergeben würde.

Der 63-jährige Spross einer Politikerdynastie will sich offiziell ein Mandat für einen härteren Umgang mit Nordkorea einholen, das unlängst zwei Raketen über Japan abfeuerte und mit „Auslöschung“ droht. Auch für sozialpolitische Reformen suche der Chef der Liberaldemokratischen Partei (LDP) Rückhalt vom Volk, heißt es. Ein wichtiger Grund für das vorzeitige Votum dürfte jedoch das angeschlagene Image des Premiers sein.

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