Die EU sichert weitere 30 Millionen Euro zu. Doch die UNO hat erst ein Drittel der benötigten Summe für sechs Monate Versorgung der geflüchteten Rohingya in Bangladesch beisammen.
Die UNO braucht 434 Millionen Euro, um die rund 580.000 Tausend aus Myanmar nach Bangladesch geflüchteten Rohingya zu versorgen. Diese Summe ist das Ziel einer Geberkonferenz in Genf. Die Europäische Union hat weitere 30 Millionen Euro Hilfe zugesagt. "Die Rohingya verdienen eine Zukunft", teilte der Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, am Montag zum Auftakt der Geberkonferenz für die Rohingya in Genf mit.
"Wir haben die moralische Pflicht, ihnen Hoffnung zu geben." Die EU hatte bereits 21 Millionen Euro bereitgestellt. Seit dem Aufstand von Rohingya-Extremisten in Myanmar am 25. August gibt es Auseinandersetzungen der muslimischen Minderheit mit dem Militär. Die Vereinten Nationen und mehrere Staaten werfen der Armee des überwiegend buddhistischen Landes im Konflikt mit den Extremisten "ethnische Säuberungen" vor. Die Regierung des früher Burma genannten Landes weist dies zurück.
Staatsbürgschaft für Rohingya als erster Schritt
Die Vereinten Nationen brauchen für sechs Monate 434 Millionen Dollar (fast 370 Millionen Euro). Davon kamen bis zu Beginn der Konferenz knapp 30 Prozent zusammen. Deutschland hat dem Roten Kreuz seit Ausbruch der Krise fünf Millionen Euro für die Rohingya-Hilfe überwiesen. UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi mahnte, dass die Ursachen der Fluchtbewegung beseitigt werden müssten, unter anderem, dass den Rohingya die Staatsbürgerschaft verweigert werde.
Bangladesch hat nach eigenen Angaben inzwischen fast eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar aufgenommen. Dies sei ein unhaltbarer Zustand, sagte der Vertreter von Bangladesch bei der UN in Genf, Shameem Ahsan, am Montag.
Zwar versuche sein Land im Gespräch mit Myanmar, eine langfristige Lösung zu finden, allerdings bestehe die Regierung des Nachbarlandes darauf, die Rohingya als illegale Einwanderer aus Bangladesch zu bezeichnen. Die "eklatante Leugnung der ethnischen Identität der Rohingya" durch Myanmar sei ein Hindernis bei den bilateralen Gesprächen zur Lösung der Krise.
(APA/dpa/Reuters)