„Um zu überleben, muss Russland siegen“

Kremlberater Sergej Karaganow: „Der Minderwertigkeitskomplex ist abgelegt.“
Kremlberater Sergej Karaganow: „Der Minderwertigkeitskomplex ist abgelegt.“ (C) HSE
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Er hat Jelzin beraten und entwirft die geopolitischen Strategien für Putin. Sergej Karaganow über Russlands globale Führungsrolle und den brandgefährlichen Mangel an Kommunikation zwischen den Militärs.

Russland will unbedingt eine Führungsrolle in der Welt haben. Was treibt den Kreml eigentlich dazu?
Erstens die Sicherheit. Unsere ganze Geschichte ist ein Kampf ums Überleben. Manchmal haben wir ihn proaktiv geführt, indem wir Grenzen erweitert haben. Souveränität und Verteidigung sind unsere nationalen Ideen. Das hat sich auch in der Ukraine gezeigt, als sich westliche Bündnisse, darunter die Nato, auf ein Territorium zu erweitern begannen, für das Russland und die Ukraine Millionen Menschenleben geopfert hatten. Hätte die Nato die Ukraine aufgenommen, wäre das ein absoluter Kriegsgrund gewesen, denn 2500 Kilometer Grenze zur Ukraine sind ja ungeschützt. Gott sei Dank hat Russland so gehandelt, wie es gehandelt hat, und damit einen großen Krieg in Europa abgewendet.

Das wird bekanntlich unterschiedlich gesehen. Aber bleiben wir bei der Frage, was Sie noch zu einer globalen Führungsrolle treibt. 
Dass sich Russland seit Peter dem Großen (um 1700, Anm.) zunehmend als Großmacht wahrnimmt. Seine Elite kann gar nicht anders. Und ein bedeutender Teil des Volkes auch nicht.

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