Zwei Ex-US-Geheimdienstchefs: Putin manipuliert Trump

Donald Trump fühlte sich beim ASEAN-Gipfel in Manila ebenfalls wohl, auch dank des roten Teppichs.
Donald Trump fühlte sich beim ASEAN-Gipfel in Manila ebenfalls wohl, auch dank des roten Teppichs.REUTERS
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Ex-CIA-Chef Brennan und der frühere Geheimdienstchef Clapper werfen US-Präsident Trump vor, sich leicht um den Finger wickeln zu lassen.

In der Russland-Affäre um den Wahlkampf von Donald Trump werfen zwei ehemalige US-Geheimdienstleiter dem US-Präsidenten Schwäche gegenüber dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor. Trump werde von Putin manipuliert, sagten der Ex-CIA-Chef John Brennan und der frühere Geheimdienstleiter James Clapper am Sonntag auf CNN.

Trump hatte am Wochenende in den USA harsche Kritik mit seiner Äußerung ausgelöst, er nehme Putin das Dementi einer Einmischung in den US-Wahlkampf ab. "Trump ist in seinem Verhalten gegenüber den Russen entweder von Naivität, Ignoranz oder Angst getrieben", sagte Brennan. "Sowohl die Russen als auch die Chinesen können ihn um den Finger wickeln", erklärte Clapper.

Trump leicht zu umgarnen

Er beschuldigte Trump damit, sich allgemein zu leicht umgarnen zu lassen. Jeder, der dem Präsidenten den roten Teppich ausrolle, könne ihn manipulieren, sagte der ehemalige Geheimdienstchef. Trump hatte am Samstag erklärt, er glaube Putin, wenn er versichere, er habe sich nicht in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt. Dabei waren US-Geheimdienste bereits im Jänner zu dem Schluss gekommen, Putin habe eine Beeinflussung des US-Wahlkampfs angeordnet. Trump rückte am Sonntag von seinen umstrittenen Äußerungen ab und erklärte, er glaube den US-Geheimdiensten - vor allem unter der Führung der Nachfolger Brennans und Clappers.

Finanzminister Steve Mnuchin verteidigte Trump. Der Präsident werde von niemandem manipuliert, sagte er bei einem Auftritt in derselben CNN-Sendung wie Brennan und Clapper. Zusätzlich zu dem Vorwurf der Einmischung Russlands in den Wahlkampf sowie zweifelhafter Kontakte von Trump-Beratern nach Moskau stehen nicht bestätigte Enthüllungen eines ehemaligen britischen Spions im Raum. Danach soll Russland kompromittierende Informationen über Trump persönlich besitzen.

Dass es Trump gefällt, umgarnt zu werden, ließ der US-Präsident aber auf seiner Asien-Reise durchaus auch selbst durchblicken. "Wir haben hier einen roten Teppich ausgelegt bekommen wie wahrscheinlich noch nie jemand zuvor. Das ist wirklich ein Zeichen des Respekts. Vielleicht ein bisschen für mich. Aber wirklich für unser Land. Und da bin ich sehr stolz drauf."

(APA/Reuters)

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