Der 93-jährige Mugabe - mittlerweile der älteste Staatschef der Welt - scheiterte daran, dass er seine Frau Grace als Nachfolgerin bestimmen wollte.
Nun scheint es eng zu werden für den 93-jährigen Präsidenten, der so sehr an der Macht hängt. Das Zentralkomitee der Regierungspartei Simbabwes, ZANU-PF, wird nach Informationen von Insidern Sonntag früh zu einem Treffen zusammenkommen, um Präsident Robert Mugabe als Parteichef zu entlassen.
Außerdem solle der von Mugabe gefeuerte Vizepräsident Emmerson Mnangagwa wieder in sein Amt zurückkehren. Mnangagwa galt offiziell als Nachfolger des Präsidenten. Mit seinem Rauswurf sollte der Weg für Grace Mugabe an die Spitze des Staates frei werden - was vielen, offenbar auch dem Milität, nicht gefallen hatte.
Der 93-jährige Mugabe - mittlerweile der älteste Staatschef der Welt - hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Deshalb hatte er eine Art "Kämpferbonus". Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. Mugabes Gegner werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor und machen ihn für die grassierende Misswirtschaft verantwortlich.
Das Land wurde ärmer, die Mächtigen reicher
Die internationale Gemeinschaft verfolgte die Entwicklungen in dem Land, das 1980 von Großbritannien unabhängig wurde und vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten nicht zuletzt durch enorme Malversationen der dort Mächtigen systematisch verarmte, aufmerksam.
Die Streitkräfte (vermutlich rund 30.000 Mann) hatten den Präsidenten am Mittwoch unter Hausarrest gestellt, versicherten aber, ihn nicht stürzen zu wollen. Bislang hielten Soldaten auch Demonstranten von der Residenz des Präsidenten fern. Tausende Teilnehmer einer Großkundgebung waren am Samstag nur noch 200 Meter vom Tor entfernt, wie ein AFP-Reporter berichtete.
(Ag/Red.)