Petry-Unterstützer Pazderski will Bundesvorsitzender der AfD werden

Georg Pazderski AfD spricht waeherend der Debatte ueber die Schlussfolgerungen aus dem Volksentsch
Georg Pazderski AfD spricht waeherend der Debatte ueber die Schlussfolgerungen aus dem Volksentschimago/Emmanuele Contini
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Parteitag am Wochenende in Hannover - Landeschef aus Mecklenburg-Vorpommern Holm will nicht antreten - Pazderski will AfD in Regierungsverantwortung führen

Der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski will sich um einen Posten als Bundesvorsitzender bewerben. Am Wochenende wählt die AfD auf ihrem Parteitag in Hannover eine neue Spitze und entscheidet damit auch über ihre künftige Ausrichtung.

"Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen habe ich mich jetzt entschieden, am Wochenende für eine Sprecherposition an der Spitze der AfD zu kandidieren", sagte der als gemäßigt geltende Pazderski den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) am Dienstag.

AfD-Chef Jörg Meuthen, der seit dem Parteiaustritt seiner einstigen Co-Vorsitzenden Frauke Petry als alleiniger Bundesvorsitzender amtiert, hat bereits angekündigt, er wolle erneut antreten. In Teilen der Partei gibt es Bestrebungen, statt einer Doppelspitze künftig nur einen Vorsitzenden zu installieren. In einem solchen Fall und bei weiteren Bewerbungen käme es in Hannover zu einer Kampfkandidatur.

Professionalisierungskurs stärken

Pazderski sagte dem RND, sein Ziel sei es, die AfD in ihrem Professionalisierungskurs zu stärken, sie dauerhaft als starke Kraft zu etablieren und "mittel- bis langfristig zu einem politischen Player zu machen, an dem kein Weg mehr vorbei führt". Dazu gehöre ausdrücklich auch die Option, Regierungsverantwortung zu übernehmen, sagte der 66-Jährige.

Pazderski gehört dem Bundesvorstand bereits als Beisitzer an. Der frühere Berufssoldat hatte Petrys realpolitischen Kurs zu einer bürgerlich-konservativen Partei rechts von der Union unterstützt. Er wurde Anfang November als Landesvorsitzender bestätigt; bei der Gelegenheit schaffte die Berliner AfD ihre Doppelspitze ab.

Nach der Absage des Landesvorsitzenden in Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, nicht für das Amt des Bundessprechers zu kandieren, bleibt noch der Vorsitzende in Thüringen, Björn Höcke. Er hat seine Kandidatur unlängst in einem Interview ausdrücklich offengelassen.

(APA/Reuters)

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