Trump verkündet Weltraumpläne: Zum Mond und dann zum Mars

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US-Präsident Donald Trump will 45 Jahre nach der Ankündigung der ersten bemannten Raummission, wieder Menschen auf den Mond schicken. Als "Zwischenstation". Dann sei der Mars dran, sagte Trump bei einem Termin im Weißen Haus.

Am 20. Juli 1969 landete die Apollo 11 auf dem Mond. Es war die erste bemannte Mission und das Prestige-Objekt von John F. Kennedy. In dessen Fußstapfen will jetzt auch US-Präsident Donald Trump treten. Dabei gehen seine Pläne weiter als bis zum Mond. Das große Ziel ist der Mars.

Bei einem Termin im Weißen Haus kündigte Trump die "Space Policy Directive 1" an. Dabei will Trump sozusagen zum "Aufwärmen" erstmals wieder bemannte Raummissionen durchführen. Wir sind die Spitzenreiter (in der Weltraum-Erkundung), wir werden die Spitzenreiter bleiben und wir werden das um ein Vielfaches ausbauen", sagte Trump am Montag bei der Unterzeichnung einer entsprechenden Direktive an die Nasa.

"Wir werden nicht nur unsere Flagge aufstellen und Fußabdrücke hinterlassen, wir werden ein Fundament schaffen für eine folgende Mission zum Mars und vielleicht auch eines Tages zu vielen weiteren Welten", meinte er.  Bei der Unterzeichnung waren die ehemaligen Astronauten Buzz Aldrin und Jack Schmitt sowie die noch aktive Astronautin Peggy Whitson anwesend. Whitson hat mit 665 Tagen eine so lange zeit im All verbracht wie keine andere Frau vor ihr. Als bislang letzter Astronaut war Eugene Cernan im Dezember 1972 auf dem Mond.

Mond-Mission zu Image-Zwecken

Dabei fehlt es Trump an einigen elementaren Mitteln, um das Projekt zu einem Erfolg zu machen: Nicht nur fehlt es der US-Weltraumbehörde an einem Direktor. Der US-Präsident nannte zudem keine Details zu Budget oder Zeitvorgaben für sein Weltraum-Projekt.

Trotz der vagen Ankündigung soll der gestrige Pressetermin ganz bewusst gewählt worden sein. Trump steht innenpolitisch an mehreren Fronten unter Druck. Da kann es nur hilfreich sein, sich mit einem unverfänglichen und positiv besetzten Thema an die Öffentlichkeit zu wagen.

Donald Trump ist nicht der erste republikanische Präsident, der sich eine Mond-Mission aus Image-Zwecken zum Ziel machte. Auch George Bush Senior und sein Sohn George W. Bush fuhren diese Strategie. Bis 2020 sollte wieder ein Amerikaner auf dem Mond landen, erklärte George W. Bush zum Ziel. So startete die Nasa  2009 nach elf Jahren Pause wieder eine unbemannte Mond-Mission. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama geriet der Mond allerdings wieder aus dem Fokus.

Geld bleibt Knackpunkt

Auch 45 Jahre nach der ersten Mondlandung bleibt die Realisierbarkeit von Weltraummissionen eine Frage des Geldes. Das Budget wird im Kongress beschlossen und vor 2019 kann die Nasa nicht mit zusätzlichen Ausschüttungen rechnen. Um das Projekt zu realisieren, müsste das jetzige Budget aber aufgestockt werden. Bekam die Nasa vor 45 Jahren noch fünf Prozent des gesamten Haushalts, sind es jetzt nur noch 0,5 Prozent.

Und schon längst bekommen die USA nicht mehr nur aus Russland Konkurrenz im All: Im Juni hatte China Vorbereitungen angekündigt, um einen Mann auf den Mond zu schicken. China ist seit 2003 die dritte Nation weltweit, der es gelungen ist, einen Landsmann mit einer eigenen Rakete in den Weltraum zu schicken.

>>> Spiegel.de

>>> CNN

(bagre)

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