Mutmaßlicher Attentäter von St. Petersburg gefasst

Sicherheitskräfte im Supermarkt, nach dem Anschlag
Sicherheitskräfte im Supermarkt, nach dem Anschlag(c) imago/ITAR-TASS (Alexander Demianchuk)
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Dem Mann wird vorgeworfen, in einem Supermarkt eine selbstgebaute Nagelbombe mit einer Sprengkraft von etwa 200 Gramm Dynamit zur Explosion gebracht zu haben.

Drei Tage nach dem Anschlag in St. Petersburg ist der mutmaßliche Täter nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) gefasst worden. Der Mann sei am Samstag bei einem Sondereinsatz des Dienstes festgenommen worden, teilte der FSB mit.

"Der Verdächtige wird derzeit vernommen", erklärte eine Sprecherin des russischen Ermittlungskomitees. Bei dem Anschlag in einem Supermarkt, den die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich reklamiert hatte, waren am Mittwoch 18 Menschen verletzt worden. Acht Verletzte befanden sich am Samstag weiterhin im Krankenhaus.

Der selbstgebaute Sprengsatz war in einem Schließfach des Supermarktes platziert worden. Die Detonation ereignete sich, als viele Russen wegen der Vorbereitungen für den Jahreswechsel und das orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Jänner unterwegs waren.

Videos zeigen, wie Tasche in Schließfach gelegt wird

Im Internet kursierten kurz nach der Explosion nicht verifizierte Überwachungsvideos, die einen jungen Mann als möglichen Täter zeigten. Er soll eine Tasche im Schließfach des Supermarktes deponiert und daraufhin das Geschäft im Osten der Stadt verlassen haben.

St. Petersburg, die zweitgrößte Stadt Russlands, ist einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft 2018. Im April wurden bei einem Anschlag in der U-Bahn der Stadt 16 Menschen getötet, unter ihnen der Attentäter. Zu der Tat hatte sich eine Gruppe mit Verbindungen zum Al-Kaida-Netzwerk bekannt.

Der IS und der syrische Arm von Al-Kaida haben Russland mehrfach mit Anschlägen gedroht, seit sich die russischen Streitkräfte im Herbst 2015 in den Syrien-Krieg einschalteten. Die russischen Geheimdienste rechnen damit, dass nach der militärischen Niederlage des IS in Syrien und im Irak vermehrt jihadistische Kämpfer nach Russland einsickern.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

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