Griechenland gewährt geflohenem türkischen Soldaten Asyl

Symbolbild: griechische Flagge
Symbolbild: griechische Flagge(c) imago (Danil Shamkin)
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Der Mann war Co-Pilot jenes Hubschraubers, der 2016 türkische Soldaten nach Griechenland brachte. Sieben Asylverfahren laufen noch.

Ein nach dem gescheiterten Militärputsch Mitte 2016 nach Griechenland geflohener türkischer Soldat hat dort Asyl erhalten. Wie aus Justizkreisen am Samstag verlautete, handelt es sich um den Co-Piloten eines Hubschraubers, mit dem am 16. Juli 2016 insgesamt acht türkische Soldaten in der nordgriechischen Grenzstadt Alexandroupolis landeten. Laut Medienberichten wurde der Mann freigelassen.

Auch in letzter Instanz hatten griechische Richter demnach befunden, dass nicht gewährleistet sei, dass den Betreffenden in der Türkei ein faires, den Menschenrechten entsprechendes Verfahren erwarte. Auch deute nichts darauf hin, dass er an dem Putschversuch in seiner Heimat beteiligt gewesen sein.

Sieben Asylverfahren laufen noch

Die Asylverfahren der anderen sieben türkischen Männer laufen noch. Eine Entscheidung solle in den kommenden Wochen fallen, hieß es aus dem Justizministerium.

Der Oberste Gerichtshof Griechenlands hatte trotz des Drucks der türkischen Regierung bereits Anfang des Jahres eine Auslieferung der Soldaten an die Türkei abgelehnt. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan besuchte Anfang Dezember Griechenland; dabei erklärt er, der griechische Regierungschef Alexis Tsipras habe ihm die Auslieferung der acht Soldaten zugesichert. Die beiden NATO-Staaten sind seit langem unter anderem auch wegen ungelöster Grenzfragen erbitterte Rivalen.

Seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 geht die türkische Führung mit großer Härte gegen politische Gegner vor. Mehr als 50.000 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger und mehr als 150 Journalisten, sind derzeit inhaftiert. Mehr als 140.000 Beschäftigte wurden entlassen. Unter ihnen sind Akademiker, Lehrkräfte und Rechtsanwälte.

(APA/AFP/dpa)

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