Trump zu Affäre "Drecksloch": "Ich bin kein Rassist"

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump(c) Reuters/USA TODAY Sports
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"Ich bin die am wenigsten rassistische Person, die sie jemals interviewen", betont der US-Präsident. Die Kritik an seinem angeblichen "Drecksloch"-Sager reißt dennoch nicht ab: Nun prangte das Wort "Shithole" an der Fassade des Trump International Hotel.

"Rassistisch", "abstoßend" und "verletzend" - die angebliche Äußerung von US-Präsident Donald Trump über Einwanderer aus "Drecksloch-Ländern" hat weltweit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Regierungen von Ghana und Namibia protestierten am Wochenende ausdrücklich gegen die Wortwahl des US-Präsidenten, nachdem zuvor bereits 54 afrikanische Länder eine Entschuldigung von Trump verlangt hatten. Ein Anti-Trump-Aktivist setzte noch eines drauf: Er ließ das Wort "Shithole" an die Fassade des Trump International Hotel in der Innenstadt von Washington projizieren. "Dieser Ort ist ein Drecksloch" prangte allsdann über dem Eingangsportal des Hotels, das Trump Unternehmensgruppe betreibt und den Namen des US-Präsidenten trägt.

Über die Aktion informierte der Aktivist Robin Bell auf seinem Twitter-Account (siehe Bild unten). Ob er auch Urheber der Aktion ist, war zunächst unklar.

Der US-Präsident selbst reagierte in der Nacht auf Montag auf die anhaltende Kritik an seiner Wortwahl. "Ich bin kein Rassist. Ich bin die am wenigsten rassistische Person, die sie jemals interviewen", sagte Trump in Florida vor der Presse auf entsprechende Fragen.

Eingangsportal des Trump International Hotel in der Innenstadt von Washington
Eingangsportal des Trump International Hotel in der Innenstadt von Washington (c) Reuters

In den vergangenen Tagen hatte Trumps angebliche Äußerung ein verheerendes internationales Echo hervorgerufen. Nach Berichten von US-Medien soll Trump bei einem Treffen mit Senatoren am Donnerstag gefragt haben, warum die USA so viele Menschen aus "Drecksloch-Staaten" ("shithole-countries") aufnehmen müssten. Es ging dabei um den Aufenthaltsstatus von Menschen aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Staaten.

Trump: Harte Worte, aber nicht diese

Ein Sprecher des Weißen Hauses dementierte die Berichte zunächst nicht. Trump selbst schrieb auf Twitter, es seien harte Worte gefallen, aber nicht diese. "Die Sprache, die ich bei dem Daca-Treffen benutzt habe, war hart, aber das war nicht die Sprache, die benutzt wurde", schrieb Trump. Wenig später erklärte er, er habe nie etwas Abfälliges über Haitianer gesagt, außer dass Haiti ein "sehr armes und unruhiges Land" sei.

Dem widersprach der demokratische Senator Dick Durbin, der an der fraglichen Unterredung teilnahm. "Ich habe nicht ein einziges Wort gelesen, das nicht gefallen wäre", sagte er. Präsident Trump habe "hasserfüllte, abscheuliche und rassistische Worte gewählt", sagte der Senator. Dagegen erhielt Trump am Sonntag Rückendeckung vom republikanischen Senator David Perdue aus dem Bundesstaat Georgia. "Ich sage Ihnen, dieses Wort ist nicht gefallen", sagte Perdue auf eine entsprechende Frage des Moderators in der ABC-Sendung "This Week" am Sonntag. Auch Perdue hatte an dem fraglichen Treffen am Donnerstag teilgenommen.

(Red./APA/AFP/dpa)

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