Hunderttausende demonstrieren in den USA gegen Trump

Teilnehmerinnen des "Women's March" in New York. Sie marschierten an der Westseite des Central Park entlang bis zum Bryant Park mitten in Manhattan.
Teilnehmerinnen des "Women's March" in New York. Sie marschierten an der Westseite des Central Park entlang bis zum Bryant Park mitten in Manhattan.imago/ZUMA Press
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Am Jahrestag von Trumps Amtsantritt mobilisierte unter anderem der "Women's March" Hunderttausende Kritiker in mehreren US-Städten. Trump selbst reagiert mit Sarkasmus.

Ein Jahr nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump haben hunderttausende Menschen gegen die Politik des Republikaners demonstriert. Unter den Teilnehmern der Protestaktionen zum Women's March (Marsch der Frauen) in mehr als 300 Städten waren am Samstag (Ortszeit) auch mehrere prominente Schauspielerinnen, die Trump scharf kritisierten.

Sie riefen unter anderem in Los Angeles und New York zum Einsatz für Frauenrechte auf. Bei der größten Demonstration des Landes in Los Angeles sagte die Schauspielerin Natalie Portman zu den Teilnehmern: "Wegen Euch rollt die Revolution." Ebenfalls in Los Angeles kritisierte die Künstlerin Heather Arndt "die Art, wie Trump Frauen behandelt hat". Er solle merken, dass die Demonstranten als "mächtige Kraft" zusammengekommen seien und "das ändern werden".

Bei der Demonstration in New York sprachen unter anderem die Schauspielerinnen Whoopi Goldberg und Rosie Perez. Sie seien gekommen um zu sagen, dass sie die Entwicklung unter Trump "nicht mehr hinnehmen", sagte Goldberg. Auch unter den Demonstranten in Park City im Bundesstaat Utah waren Prominente wie die Schauspielerin Jane Fonda.

Allein in Los Angeles protestierten am Samstag nach Angaben des Bürgermeisters etwa 600.000 Menschen, in New York gab die Polizei die Zahl der Demonstranten mit 200.000 an. In Manhattan zogen Demonstranten vor den Trump Tower. Kundgebungen wurden auch in Washington, Chicago, Denver, Boston und anderen Städten abgehalten.

Pinker Protest

Viele Demonstrantinnen trugen pinkfarbene Strickmützen mit Katzenohren - so genannte Pussy Hats in Anspielung auf Trumps Äußerung, dank seiner Berühmtheit könne er Frauen jederzeit in den Schritt fassen, wenn er das wolle. Auf Plakaten waren Parolen wie "Der Platz einer Frau ist im Weißen Haus" oder "Wenn man einen Clown wählt, muss man mit Zirkus rechnen". Im vergangenen Jahr waren beim Women's March landesweit mehr als drei Millionen Menschen gegen Trump auf die Straße gegangen.

In Washington marschierte der Demonstrationszug vom Lincoln Memorial bis vor das Weiße Haus. Unter den Teilnehmern waren Vitessa Del Prete und ihre 14-jährige Tochter Tanaquil Eltson, beide im Superwoman-Partnerlook. Seit Jahrzehnten sei sexuelle Belästigung ein Thema, "und es bessert sich - aber wir sind noch lange nicht da, wo wir sein sollten", sagte die 51-jährige Del Prete.

Trump reagiert mit Sarkasmus

Trump reagierte mit Sarkasmus auf die Proteste: Er forderte die Menschen über Twitter auf, auf die Straße zu gehen und "die historischen Meilensteine und den noch nie dagewesenen wirtschaftlichen Erfolg und die Wertschöpfung zu feiern, die sich in den vergangenen zwölf Monaten ereignet haben". "Schönes Wetter überall in unserem großartigen Land, ein perfekter Tag für alle Frauen, um zu marschieren", ergänzte der Präsident.

Am Sonntag sollten die Proteste in den USA weitergehen, unter anderem in Las Vegas. In europäischen Städten wie Berlin und London gingen am Sonntag hunderte Frauen gegen Trump auf die Straße.

(APA/AFP/Reuters/dpa)

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