Kim Yo-jong ist ein wichtiges Mitglied der nordkoreanischen Arbeiterpartei. Die Beteiligung des Regimes an dem Wettbewerb ist ein wichtiges Zeichen der Annäherung mit dem Süden.
Die Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un soll noch diese Woche anlässlich der Olympischen Winterspiele Südkorea besuchen. Kim Yo-jong, ein führendes Mitglieder der nordkoreanischen Arbeiterpartei, werde Teil einer hochrangigen Delegation sein, die am Freitag in den Süden reist, erklärte das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium am Mittwoch.
Die Delegation wird angeführt von Nordkoreas protokollarischem Staatsoberhaupt, Kim Yong-nam. Die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang beginnen am Freitag. Die Athleten beider Staaten werden bei der Eröffnungszeremonie gemeinsam hinter der sogenannten Fahne der Vereinigung ins Stadion laufen - eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund.
Nordkorea hatte erst vor wenigen Wochen seine Teilnahme an den Winterspielen in Pyeongchang verkündet. Die Teilnahme gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung im Verhältnis zwischen den beiden verfeindeten Staaten, nachdem die Spannungen auf der seit Jahrzehnten geteilten Halbinsel in den vergangenen Monaten zugenommen hatten.
Historische Symbolik
Dem gemeinsamen Einmarsch unter der "Vereinigungsflagge kommt eine historische Symbolik zu. Es ist nicht nur das erste gemeinsame Einlaufen der beiden Nationen bei sportlichen Großereignissen seit elf Jahren, als man 2007 bei den asiatischen Winterspielen in China gemeinsam einmarschierte, sondern auch die Olympiapremiere für den Norden in Südkorea. 1988 hatte das kommunistische Regime die Sommerspiele in Seoul boykottiert.
Neben der symbolischen Aktion bei der Eröffnung wird es in Pyeongchang auch eine konkrete sportliche Zusammenarbeit der beiden Staaten geben. Das Eishockey-Team der Damen wird aus Spielerinnen aus Nord- und Südkorea bestehen, wobei mindestens drei Athletinnen aus dem Norden pro Spiel eingesetzt werden. Es wird dies das erste Antreten eines gemischten Teams auf olympischer Ebene sein.
Nordkorea hatte erst vor wenigen Wochen seine Teilnahme an den Winterspielen in Pyeongchang verkündet. Die Teilnahme gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung im Verhältnis zwischen den beiden verfeindeten Staaten. In den vergangenen Monaten hatten die Spannungen auf der seit Jahrzehnten geteilten Halbinsel zugenommen.
Kritik an Zusammenarbeit aus Südkorea
Die geplante Zusammenarbeit stößt vor allem in Südkorea nicht nur auf ungeteilte Zustimmung. Die konservative Opposition etwa kritisierte den gemeinsamen Einmarsch unter gemeinsamer Flagge und befürchtete eine Verletzung des Nationalstolzes.
Südkoreas Präsident Moon Jae-in betonte hingegen die mögliche Bedeutung der Kooperation weit über den sportlichen Wert hinaus: "Das gemeinsame Team bedeutet mehr, als den Norden zur Olympia-Teilnahme zu bewegen. Es könnte der Beginn viel besserer innerkoreanischer Beziehungen sein."
(APA/AFP)