"Islamischer Staat" reklamiert Attentat auf Kirchgänger für sich

imago/ITAR-TASS
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Bei der Schussattacke in Dagestan waren am Sonntag fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden ziehen terroristischen Hintergrund in Betracht.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen Angriff nach einem Gottesdienst mit fünf Toten in der russischen Teilrepublik Dagestan für sich reklamiert. Ein "begeisterter Soldat des Islamischen Staates" habe die Tat ausgeführt, teilte die Terrormiliz am Montag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die russischen Behörden ermitteln offiziell wegen Mordes. Einen Terrorverdacht schlossen sie am Montag ebenfalls nicht aus; man ermittle in alle Richtungen, hieß es.

Am Sonntag hatte ein 22 Jahre alter Bewohner der Stadt Kisljar fünf Frauen mit einem Jagdgewehr erschossen, die gerade eine Kirche verließen. Zudem waren mindestens drei Menschen verletzt worden, unter anderem ein Polizist und ein Mitglied der Nationalgarde. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei erschossen.

Mehrheitlich muslimische Teilrepublik

Die Stadt Kisljar mit rund 50.000 Einwohnern liegt im russischen Nordkaukasus nahe der Grenze zu Tschetschenien. In der Region kämpfen regelmäßig kriminelle Banden sowie radikalislamische Gruppen gegen die Zentralregierung. Offiziell haben sich in Russland mehrere Hundert Menschen der Terrormiliz angeschlossen, vor allem junge Männer aus dem Nordkaukasus. Der IS hat in Russland nach eigenen Angaben mehrere Attentate verübt.

Der Vorfall geschah am Feiertag Masleniza, dem letzten Tag der russischen Butterwoche. Anwohner reagierten geschockt auf das Attentat. Am Eingang zur Kirche des Heiligen Georg legten Bürger zahlreiche Blumen ab.

Die Mehrheit der Bewohner Dagestans ist muslimischen Glaubens. 3,6 Prozent der Bewohner der Republik am Kaspischen Meer sind ethnische Russen. Man vermutet, dass das Attentat die Menschen in der Region verunsichern und Zwietracht zwischen den religiösen Gruppen säen soll.

(som/APA/dpa)

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