Der US-Präsident hat am Freitag weitere Strafmaßnahmen gegen das Regime in Pjöngjang angekündigt. Er spricht vom größten Maß an Sanktionen, das es je gegeben hat.
Washington. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Kurz vor dem feierlichen Abschluss der Olympischen Spiele im südkoreanischen Pyeongchang kündigte US-Präsident Donald Trump die „größten Sanktionen aller Zeiten“ gegen Nordkorea an. Das US-Finanzministerium werde bald Maßnahmen ergreifen, um Einnahmequellen trockenzulegen, die Nordkorea für sein Atomprogramm und das Militär nutze. Die Sanktionen richteten sich gegen mehr als 50 Reedereien, Schiffe and Handelsfirmen weltweit, die das Regime Kim Jong-uns in Pjöngjang darin unterstützten, bisherige Strafmaßnahmen zu umgehen. Vermutlich sind auch chinesische Firmen darunter.
Umstrittene Friedensinitiative Moons
Die Sanktionen sind einerseits ein deutliches Signal Richtung Nordkorea, dass die USA nach den Winterspielen ihren harten Kurs weiterführen werden. Sie sind aber vor allem eine Botschaft an Südkorea: Seoul hatte Olympia genützt, um Friedenssignale Richtung Norden zu senden. So traf Südkoreas Präsident, Moon Jae-in, mit der nordkoreanischen Diktatoren-Schwester Kim Yo-jong zusammen, am Wochenende wird er den nordkoreanischen General Kim Yong-chol empfangen. Der Ex-Chef des berüchtigten Auslandsgeheimdienstes ist heute Vizevorsitzender des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei. Er wird an den Abschlussfeierlichkeiten teilnehmen.
Südkoreas Friedensoffensive war im Weißen Haus auf wenig Begeisterung gestoßen: Die USA verweigern Gespräche, solange sich Pjöngjang nicht deutlich zur atomaren Abrüstung verpflichtet. Wohl auch wegen des Drucks der USA hatte Moon eine Einladung nach Pjöngjang abgesagt.
(ag./red.)