Krieg der Volksgruppen: Mehrere Dutzend Tote im Ost-Kongo

43 Menschen mussten bei ethnisch motivierten Kämpfen ihr Leben lassen. Von "verbrannten und verstümmelten Leichen" ist die Rede.

Bei ethnisch motivierten Kämpfen sind im Ost-Kongo mindestens 43 Menschen getötet worden. Mehrere Dutzend Menschen wurden zudem verletzt, als in der Provinz Ituri bereits am Donnerstagnachmittag Kämpfe zwischen Angehörigen der Volksgruppen der Lendu und der Hema ausbrachen, berichteten humanitäre Helfer am Freitag.

"Wir konnten erst am Morgen die Toten zählen, sahen verbrannte und verstümmelte Leichen", sagte Jean Bosco, Leiter der regionalen Bürgergruppen, der Deutschen Presse-Agentur. Regierungsvertreter und Angehörige der UN-Friedenstruppen waren auf dem Weg in die Region.

Rebellengruppe überfiel Dörfer

Erst am Vortag war bekannt geworden, dass bei Angriffen einer Rebellengruppe auf Dörfer im Ost-Kongo innerhalb weniger Tage mindestens 27 Menschen getötet wurden. Kämpfer von der Volksgruppe der Hutu hätten im Gebiet Rutshuru in der Provinz Nord-Kivu seit Sonntag mehrere Dörfer angegriffen, erklärte am Donnerstag ein ranghoher Beamter der Provinzverwaltung, Hope Sabini.

Auch diese Kämpfe der aus Ruanda stammenden Hutu-Rebellengruppe waren dem Vernehmen nach ethnisch motiviert. In den Unruheprovinzen Nord- und Süd-Kivu im Osten des ressourcenreichen Kongos sind zahlreiche Milizen und Rebellengruppen aktiv. Teils haben die Kämpfe ethnische Hintergründe, oft geht es aber vor allem um die Kontrolle von Land oder Bodenschätzen wie zum Beispiel Gold, Koltan oder Diamanten.

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