Rheinmetall winkt Panzer-Großauftrag aus Australien

"Boxer" der Bundeswehr
"Boxer" der BundeswehrHeldt/gemeinfrei
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Rheinmetall hat in Australien Aussicht auf einen Auftrag über gepanzerte Radfahrzeuge im Volumen von mehr als zwei Milliarden Euro.

Die australische Regierung wolle die heimischen Streitkräfte mit insgesamt 211 Radpanzern "Boxer" von Rheinmetall ausrüsten, teilte der Düsseldorfer Rüstungskonzern am Mittwoch mit. "Wir dürfen damit einen der größten Aufträge der jüngeren Unternehmensgeschichte erwarten", erklärte Vorstandschef Armin Papperger. Der australische Regierungschef Malcolm Turnbull habe das Rheinmetall-Geschäft vorgeschlagen.

Dem war allerdings ein langes Auswahlverfahren vorangegangen, bei dem aus einem anfänglich größeren Bewerberfeld zuletzt neben dem Boxer noch der Patria AMV35 eines britisch-finnischen Konsortiums aus BAE Systems und Patria übrig blieb. Der Auftrag selbst steht dem Unternehmen zufolge aber noch aus.

Mit im Boot seien 40 Firmen aus Australien, wo auch ein bedeutender Teil der Panzerfertigung für die heimischen Streitkräfte geplant sei. Mit den neuen Panzerwagen werden etwa 250 ältere Radpanzer ersetzt, die im Grundkonzept auf den "Piranha" des Schweizer Herstellers MOWAG zurückgehen, der in den 1970ern entwickelt worden war, die aber in den 1990ern modifiziert in Kanada und Australien gebaut wurden.

Der für das Australien-Geschäft zuständige Manager Ben Hudson sprach von einem harten Auswahlverfahren. Er dankte seinem Team sowie "allen Unterstützern in Deutschland und Australien". Der von den Australiern favorisierte Panzer wird laut Rheinmetall bereits von Deutschland, den Niederlanden und Litauen genutzt oder gerade angeschafft. Er ist in mehreren Konfigurationen machbar, etwa als Aufklärungs-, Kommando-, Sanitäts- und Truppentransportfahrzeug.

Australische Variante mit "Lancer"-Turm
Australische Variante mit "Lancer"-TurmGraham Robson-Parker/CC BY-SA 4.0

Die avisierte Variante für die Australier indes ist als regelrechter Kampfschützenpanzer mit 30-mm-Kanone und einem schweren MG im Turm ausgelegt. Die Aussicht auf den milliardenschweren Auftrag schob Rheinmetall-Aktien vorbörslich an die MDax-Spitze. Die Papiere gewannen am Morgen bei Lang & Schwarz 1,3 Prozent.

(Reuters/wg)

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