Präsident Aliyev in Aserbaidschan mit 86 Prozent wiedergewählt

Staatschef Ilham Aliyev bleibt an der Macht
Staatschef Ilham Aliyev bleibt an der Macht(c) AFP (JIM WATSON)
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Bei der vorgezogenen Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan hat der autoritär regierende Staatschef Ilham Aliyev mit deutlicher Mehrheit gesiegt.

Staatschef Ilham Aliyev hat wie erwartet die vorgezogene Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan gewonnen. Nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen kam er auf 86 Prozent, wie die Wahlkommission am Mittwoch mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag der Wahlkommission zufolge bei 74,5 Prozent.

Aliyev verkündete in einer Fernsehansprache seinen Sieg und dankte seinen Landsleuten für "Unterstützung und Vertrauen". Die Menschen in Aserbaidschan hätten für "Sicherheit und Fortschritt gestimmt", sagte er. Erster ausländischer Gratulant war der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, wie die Präsidentschaft in Baku mitteilte.

Zur Wahl aufgerufen waren 5,2 Millionen Bürger. Neben Amtsinhaber Aliyev standen zwar sieben weitere Kandidaten zur Wahl. Sie sind aber kaum bekannt und führten so gut wie keinen Wahlkampf. Die wichtigsten Oppositionsparteien in der Kaukasusrepublik hatten den Urnengang boykottiert. Oppositionsführer sprachen von Scheinkandidaten, die der Wahl einen legitimen Anstrich verleihen sollten.

Aliyev ist seit 15 Jahren in Aserbaidschan an der Macht und steht nun vor seiner vierten Amtszeit. Der 56-Jährige hatte die Präsidentschaftswahl Anfang Februar überraschend um mehrere Monate vorgezogen, ohne dafür einen Grund zu nennen. Die Opposition sah darin den Versuch, den Wahlkampf zu verkürzen und Bemühungen zu erschweren, Wahlbetrug zu verhindern.

Aliyevs Familie beherrscht die an Erdgas- und Erdölvorkommen reiche Ex-Sowjetrepublik seit Jahrzehnten. Aliyev rückte nach dem Tod seines Vaters Heidar 2003 an die Staatsspitze und wurde 2008 und 2013 wiedergewählt. Er sorgte 2009 per Verfassungsänderung dafür, das er beliebig oft kandidieren kann. 2016 ließ er die Amtszeit des Staatschefs von fünf auf sieben Jahre verlängern. Immer wieder werden gegen den Präsidenten und seine Familie Vorwürfe der Korruption und Freunderlwirtschaft laut. Neue Nahrung erhielten Kritiker, als Alijew im vergangenen Jahr seine Ehefrau Mehriban zur ersten Vizepräsidentin ernannte.

(APA)

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