Kneissl: „Assad hat eine sehr gute Verhandlungsposition“

Außenministerin Karin Kneissl hat beim EU-Ministerrat in Luxemburg auch mit ihrem britischen Amtskollegne Boris Johnson ein Gespräch geführt.
Außenministerin Karin Kneissl hat beim EU-Ministerrat in Luxemburg auch mit ihrem britischen Amtskollegne Boris Johnson ein Gespräch geführt.APA/BMEIA/ANGELIKA LAUBER
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Außenministerin Kneissl sieht im Interview mit der "Presse" nach dem Militärschlag des Westens ein Zeitfenster für Gespräche mit Syriens Präsident Assad.

Die Presse: Ist im Kreis der EU-Außenminister in Luxemburg Kritik an den Militärschlägen in Syrien laut geworden?

Karin Kneissl: Nein. Viele haben Verständnis gezeigt.

Aber nicht alle. Halten Sie die Militäraktion für sinnvoll?

Sinnvoll? Die Rechtsmeinungen gehen auseinander, ob die Militäraktion durch die UN-Resolution 2118 aus dem Jahr 2013 gedeckt ist oder nicht. Beim Treffen der EU-Außenminister war der Wunsch spürbar, dass wir die aktuelle Situation nützen sollten, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Warum sollten Russen, Iraner und Syrer ausgerechnet jetzt gesteigertes Interesse an Gesprächen haben?

Der mit Russland und dem Iran verbündete syrische Präsident Assad hat im Moment eine sehr gute Verhandlungsposition. Er hat die Kontrolle über fast 90 Prozent des Staatsgebiets wiedererlangt. Man muss sich fragen: Was ist die Alternative? Sollen wir warten, bis die nächste Welle des Blutvergießens beginnt? Oder nützen wir das Zeitfenster, um mit Schwung in Verhandlungen zu gehen?

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