Was haben die US-Luftangriffe in Syrien gebracht? Die Auswertung ist ernüchternd

Der westliche Luftangriff auf Syrien am 14. April
Der westliche Luftangriff auf Syrien am 14. Aprilimago/UPI Photo
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Wenn stimmt, was aus US-Regierungskreisen durchgesickert ist, dann ist das Chemiewaffen-Arsenal von Präsident Bashar al-Assad nach wie vor groß. Die meisten Chemikalien habe er nämlich ganz woanders versteckt gehabt.

Die jüngsten westlichen Luftangriffe in Syrien haben nach Einschätzung von US-Regierungskreisen nur begrenzte Auswirkungen auf die Fähigkeit von Präsident Bashar al-Assad gehabt, Chemiewaffen einzusetzen. Dies gehe aus der Auswertung der Raketenangriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs hervor, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters.

Den Erkenntnissen zufolge lagerten die nötigen Chemikalien und Grundstoffe weit verstreut, über die drei angegriffenen Ziele hinaus. Einige seien auch in Schulen und Wohngebäuden versteckt.

Die Schlussfolgerungen stehen im Gegensatz zur Einschätzung der US-Regierung. Diese hatte angedeutet, mit den Angriffen sei der Fähigkeit Assads zu weiteren Chemiewaffeneinsätzen ein vernichtender Schlag versetzt worden. Der Westen wirft Syrien vor, am 7. April in der damaligen Rebellenhochburg Douma (Duma) C-Waffen eingesetzt zu haben, was die Regierung in Damaskus bestreitet. Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) sollen vor Ort mit Hilfe von Interviews, Bluttests und Bodenproben nach Belegen suchen. Der Urheber soll dabei allerdings nicht ermittelt werden.

(APA/red.)

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