Botschafts-Streit: Arabische Liga stoppt Kooperation mit Guatemala

Israles Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (re.) war erfreut über die Entscheidung Guatemalas, dessen Präsident Jimmy Morales bei der Botschaftseröffnung in Jerusalem persönlich vorbei schaute.
Israles Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (re.) war erfreut über die Entscheidung Guatemalas, dessen Präsident Jimmy Morales bei der Botschaftseröffnung in Jerusalem persönlich vorbei schaute.(c) REUTERS (POOL)
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Die Arabische Liga setzt ein Memorandum mit dem lateinamerikanischen Land aus und beendet die Zusammenarbeit, weil Guatemala seine Botschaft nach Jerusalem verlegt hat.

Aus Protest gegen die Eröffnung einer Botschaft in Jerusalem hat die ArabischeLiga ihre Zusammenarbeit mit Guatemala eingestellt. Ein vor fünf Jahren mit dem lateinamerikanischen Land unterzeichnetes Memorandum sei ausgesetzt worden, teilte ein Sprecher der ArabischenLiga am Mittwoch mit.

Der Umzug der Botschaft Guatemalas von Tel Aviv nach Jerusalem sei ein klarer Verstoß gegen internationales Recht und Beschlüsse der Vereinten Nationen. Guatemala hatte vor einer Woche seine Botschaft in Jerusalem feierlich eröffnet. Das Land folgte damit wie ein paar Tage später auch Paraguay dem umstrittenen Schritt von US-Präsident Donald Trump.

"Botschaften nach Jerusalem zu verlegen ist ein Akt, der dem Frieden schadet", sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga Ahmed Abul Gheit letzte Woche noch vor der Eröffnung nach einer Dringlichkeitssitzung der Liga. Der Status von Jerusalem ist im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern heftig umstritten.

Warum aber gerade mehrere lateinamerikanische Staaten ihre Auslandsvertretungen verlegen, beurteilen Beobachter unterschiedlich. Neben historischen engen Beziehungen zu Israel spielen auch interne Krisen eine Rolle. Doch die Botschaftsverlegung könnte auch negative wirtschaftliche Konsequenzen haben.

(APA/dpa)

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