Niederlande ziehen sich aus der UN-Mission in Mali zurück

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FILES-MALI-NETHERLANDS-UN-DIPLOMACYAPA/AFP/MICHELE CATTANI
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Für die Minusma-Mission wird es keine niederländischen Truppen mehr geben; der Rechnungshof hatte zuvor das Verteidigungsministerium kritisiert. Die Regierung in Den Haag will unterdessen den Einsatz in Afghanistan ausweiten.

Die Niederlande werden künftig keine Truppen mehr für die UN-Friedensmission in Mali (Minusma) bereitstellen. Das Land werde seinen militärischen Beitrag zur UN-Mission "zum 1. Mai 2019" beenden, erklärte das Außenministerium in Den Haag am Freitag. Stattdessen werde der Einsatz in Afghanistan "ausgeweitet und intensiviert".

Vor zwei Tagen hatte der niederländische Rechnungshof in einem Bericht kritisiert, dass das Land "kaum in der Lage sei, Einheiten für den Einsatz in Mali vorzubereiten". Der Bericht warf dem Verteidigungsminister vor, den niederländischen Blauhelmen fehle es an brauchbarem Material und ausreichendem Training.

Schon 2017 Abzug von Helikoptern

Niederländische Truppen sind seit April 2014 Teil der Stabilisierungsmission Minusma in dem westafrikanischen Staat. Zeitweise stellte das Land dort 400 Soldaten sowie vier Kampf- und drei Transporthubschrauber. Die Mission war allerdings vom Unglück verfolgt. Beim Absturz eines Apache-Hubschraubers starben 2015 zwei niederländische Soldaten. Ein Jahr später starben zwei weitere Armeeangehörige bei einer Granatenexplosion während einer Schussübung.

Die sieben Helikopter wurden bereits Anfang 2017 abgezogen, 250 niederländische Soldaten verblieben in Mali, um am Kampf gegen dschihadistische Rebellen teilzunehmen.

Mehr als 11.000 UN-Militärs und -Polizisten sind aktuell in Mali im Einsatz, darunter auch Bundeswehrsoldaten. Obwohl die Dschihadisten Anfang 2013 in einer von Frankreich geführten Militäraktion weitgehend vertrieben wurden, stellen extremistische Gruppen nach wie vor eine starke Bedrohung dar.

(APA/AFP)

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