Deutsche Umfrage: Mehrheit im Koalitionsstreit hinter Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel waehrend der Auszeichnung mit der Alexander Ruestow Plakette der Aktio
Bundeskanzlerin Angela Merkel waehrend der Auszeichnung mit der Alexander Ruestow Plakette der Aktioimago/Emmanuele Contini
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Deutsche Wähler stünden hinter der CDU-Kanzlerin und würden eine europäische Vorgehensweise in der Flüchtlingspolitik bevorzugen, heißt es in einer Umfrage der Fernsehsender RTL und N-TV. Die Flüchtlingsthematik sei zudem nicht die drängendste Frage im Land.

Im derzeitigen Streit zwischen den deutschen Koalitionsparteien CDU und CSU steht die Mehrheit der Wähler hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel, heißt es in einer Forsa-Umfrage der Fernsehsender N-TV und RTL.

So würden zwei Drittel der Befragten Merkels Kurs einer europäischen Flüchtlingspolitik unterstützen; ein Drittel wünschte sich einen nationalen Kurs. Bei CSU-Wählern - die Partei von Horst Seehofer ist wegen der Flüchtlingspolitik aktuell mit der Schwesterpartei CDU im Clinch - gab es eine knappe Mehrheit für eine nationale Lösung in der Flüchtlingspolitik; 49 Prozent der CSU-Unterstützer würden eine solche bevorzugen, 46 Prozent wäre eine europäische Lösung lieber. 61 Prozent der befragten Wähler waren zudem der Ansicht, Menschen direkt an der Grenze abzuweisen, die bereits in einem anderen EU-Land erfasst wurden.

Neuwahl oder neue Koalition?

Worum es bei dem Streit geht, wissen die wenigsten: 47 Prozent der CSU-Wähler gaben an, nicht zu wissen, warum die Parteienvertreter streiten. Zwei Drittel der Wähler nehmen den Umfrageergebnissen der CSU auch ihr Motiv - nämlich dass es "um die Sache" gehe - für den Streit nicht ab: Sie glauben, die CSU habe den Streit nur angezettelt, um im Oktober bei der Landtagswahl in Bayern der AfD Stimmen abzunehmen.

Eine knappe Mehrheit der Befragten sprach sich überdies für eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen aus, sollte die Koalition an dem Streit der Schwesterparteien zerbrechen - 44 Prozent präferierten die Variante. 42 Prozent sprachen sich für Neuwahlen aus.

Als die drängendste Frage stuften die Wähler die Flüchtlingsthematik dabei gar nicht ein - wichtiger als diese seien andere Themen, meinte die große Mehrheit der Befragten. 1002 Menschen wurden vom Institut Forsa für die repräsentative Umfrage befragt.


>> zur Umfrage

(Red.)

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