Innenminister Salvini plant Zählung der Roma in Italien

Lega-Chef und italienischer Innenminister Matteo Salvini will die aktuelle Situation der Roma in Italien erheben.
Lega-Chef und italienischer Innenminister Matteo Salvini will die aktuelle Situation der Roma in Italien erheben.REUTERS
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Alle illegal im Land lebende Ausländer sollen abgeschoben werden. "Italienische Roma müssen wir leider hier bei uns behalten", sagte Salvini.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat eine Zählung der in Italien lebenden Roma angekündigt. Er wolle prüfen, wie viele Roma in Italien leben und unter welchen Umständen, sagte der Chef der rechten Lega im Interview mit dem TV-Kanal "Telelombardia" am Montag.

"Wir wollen ein Bild der Situation haben. Illegal in Italien lebende Ausländer sollen dank Abkommen mit den Herkunftsländern abgeschoben werden. Italienische Roma müssen wir leider hier bei uns behalten", sagte Salvini.

Integration geht nur schleppend voran

Der Umgang mit Roma in Italiens Großstädten sorgt seit längerem für Diskussionen. Rechtspolitiker kritisierten, nur in den italienischen Großstädten und in keinen anderen europäischen Ländern würden wilde Camps und Bettelei von Kindern toleriert. Viele Roma leben in den italienischen Metropolen in behelfsmäßigen Siedlungen. Sie bestehen zum Teil aus baufälligen Wohncontainern und Holzhütten ohne Toilette. Roma-Kinder werden oftmals von kriminellen Banden in den Touristenorten als Taschendiebe eingesetzt.

In Italien leben 180.000 Roma, sie machen 0,25 Prozent der italienischen Bevölkerung aus, das liegt unter dem Durchschnitt anderer europäischer Länder wie Griechenland, Spanien und Frankreich. 8.000 Roma leben in der Hauptstadt Rom, die Hälfte davon in Siedlungen.

Menschenrechtsgruppen und kirchliche Organisationen fordern eine bessere Integrationspolitik. Die katholische Kirche drängt auf sichere Unterkünfte, aber auch Bildungsmaßnahmen für minderjährige Roma. Zudem müsse den Bewohnern der an die Siedlungen grenzenden Stadtviertel die Angst vor den Roma genommen werden, indem man sie besser über das Leben der Minderheit informiert.

(APA)

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