Gaza: Israel will Warenübergang wieder öffnen

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Bedingung sei Einhaltung der Waffenruhe.

Jerusalem. Israel will den einzigen Warenübergang in den Gazastreifen wieder öffnen, sollte eine fragile Waffenruhe mit der Hamas Bestand haben. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman teilte am Sonntag mit, man werde den Übergang Kerem Shalom am Dienstag wieder für den Warenhandel öffnen, sollte weiter Ruhe herrschen. Auch die Fischereizone solle wieder von sechs auf neun Seemeilen ausgeweitet werden.

Israelische Medien berichteten allerdings von einem neuen Brand im israelischen Grenzgebiet, der durch einen von Palästinensern geschickten Brandballon ausgelöst worden sei. Am Freitag war es erneut zu einer gefährlichen Eskalation der Gewalt im Gazastreifen gekommen. Ein palästinensischer Scharfschütze tötete an der Grenze einen israelischen Soldaten, zum ersten Mal seit dem Gaza-Krieg 2014. Israel bombardierte daraufhin Dutzende Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Dabei wurden vier Palästinenser getötet, drei davon Hamas-Mitglieder.

Die Eskalation nährte die Sorge, es handle sich um den Beginn des vierten Gaza-Kriegs binnen eines Jahrzehnts. Im Sommer 2014 hatten sich Israel und die Hamas 50 Tage lang Kämpfe geliefert. 2250 Palästinenser wurden getötet.

Hamas-Sprecher Fausi Barhum teilte jedoch in der Nacht zum Sonntag mit, mithilfe Ägyptens und der UN sei eine Waffenruhe zwischen beiden Seiten vereinbart worden.

Israel hat Kerem Shalom am 9. Juli wegen andauernder Attacken mit brennenden Drachen aus dem Gazastreifen geschlossen. Palästinenser lenken seit Monaten regelmäßig Drachen mit brennenden Stofffetzen nach Israel. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2018)

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