IS reklamiert tödlichen Angriff von Toronto für sich

REUTERS/Chris Helgren
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Bei der Schießerei in der kanadischen Metropole waren zwei Passanten und der Angreifer getötet worden. Die Polizei betont, das Motiv sei noch unklar.

Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den tödlichen Angriff in Toronto für sich reklamiert. Über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq ließ der IS am Mittwoch verbreiten, "einer der Soldaten des Islamischen Staates" habe den Angriff am Sonntag in der kanadischen Metropole verübt. Bei der Schießerei waren zwei Passanten und der Angreifer getötet worden, zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Der Täter sei einem Aufruf des IS gefolgt, "Angehörige von Ländern der Koalition zu treffen", hieß es weiter bei Amaq. Damit bezog sich das Propagandaorgan auf die von den USA angeführte internationale Militärallianz, die den IS in Syrien und im Irak bekämpft. Die kanadische Polizei hatte am Montag den Schützen als den 29-jährigen Faisal Hussain identifiziert und betont, das Motiv für seine Tat sei noch unklar.

Nach Angaben seiner Familie litt der Mann seit seiner Kindheit an "ernsten psychischen Problemen", die er trotz Medikamenten und Therapien nicht in den Griff bekommen habe. "Wir sind am Boden zerstört, dass unser Sohn für diese sinnlose Gewalt und diese Todesopfer verantwortlich war", ließ die Familie in einem Brief an den Sender CBC wissen.

Der 29-Jährige hatte am Sonntagabend (Ortszeit) auf der Danforth Avenue im griechischen Viertel von Toronto mehrfach um sich geschossen und eine junge Frau und ein Mädchen getötet. Danach lieferte er sich einen Schusswechsel mit der Polizei, trat die Flucht an und wurde schließlich tot auf der Danforth Avenue aufgefunden. Ob er sich das Leben nahm oder erschossen wurde, blieb zunächst unklar.

(APA/AFP)

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