Katalanischer Separatistenführer verlässt Berlin und geht nach Belgien.
Berlin. Nach viermonatigem Zwangsaufenthalt in Deutschland kehrt der katalanische Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont in sein belgisches Exil zurück, um von Brüssel aus weiter für die katalanische Unabhängigkeit zu kämpfen. Dies kündigte Puigdemont bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin an. Er rief die neue spanische Regierung erneut zu Gesprächen über eine politische Lösung des Katalonien-Konflikts auf.
Puigdemont war vor vier Monaten auf dem Rückweg nach Brüssel in Schleswig-Holstein festgenommen worden. In der belgischen Hauptstadt hatte er seit der Absetzung seiner Regierung durch Madrid im Oktober gelebt. Grundlage für seine Festnahme war ein europäischer Haftbefehl Spaniens. Die deutsche Justiz wollte ihn aber nur wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder, nicht aber wegen Rebellion überstellen. Daraufhin verzichtete Madrid auf eine Auslieferung.(ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2018)