Israel greift syrische Militärstellungen an

Israelische Kampfflugzeuge sollen im Nordwesten Syriens Militärstellungen angegriffen haben. Das syrische Staatsfernsehen meldet einen Toten und acht Verletzte.

Israelische Kampfflugzeuge haben am Dienstag nach amtlichen syrischen Angaben Militärstellungen im Nordwesten Syriens angegriffen. Die Angriffe hätten Militäreinrichtungen in den Provinzen Tartous und Hama gegolten, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf Militärkreise. Allerdings habe die Luftabwehr mehrere Raketen abgefangen. Eine Sprecherin der israelischen Armee wollte sich zu den Berichten zunächst nicht äußern.

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete mehrere Explosionen in Masyaf und Wadi al-Uyoun bei Hama und nahe der Küstenstadt Tartous. Ins Visier genommen worden seien Regionen, in denen sich iranische Militäreinrichtungen befänden.

Zudem sei auch erstmals der Küstenort Baniyas unter Beschuss geraten. Dort seien zwei Raketen rund einen Kilometer von einer Öl-Raffinerie entfernt eingeschlagen. In einem Bericht des syrischen Fernsehens war von einer nicht näher bezeichneten "Aggression" die Rede. In Masyaf seien Krankenhausangaben zufolge ein Mensch getötet, in Baniyas acht Menschen verletzt worden.

Israel ist wegen des gestiegenen iranischen Einflusses in Syrien in Alarmbereitschaft. Die Luftwaffe nimmt nach eigenen Angaben immer wieder iranische Kämpfer oder Waffenlieferungen an die radikalislamische Hisbollah ins Visier. Die Organisation ist eng mit dem Iran verbündet. Der Iran und die Hisbollah unterstützen im Syrien-Konflikt Präsident Bashar al-Assad.

Das von Raketen getroffene Hama liegt rund 100 Kilometer südlich von Idlib, dem nach sieben Jahren Bürgerkrieg letzten großen Rückzugsort der Rebellen. In den vergangenen Jahren wurden Hunderttausende Rebellen und Extremisten nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens in die Provinz Idlib gebracht. Nach Angaben aus regierungsnahen Kreisen in Damaskus wird derzeit ein Angriff auf Idlib vorbereitet.

(APA/Reuters)

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