Kriegsschiffe im Südchinesischen Meer auf Kollisionskurs

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US-MILITARY-F-35B LIGHTNINGAPA/AFP/Navy Office of Informati
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Der US-chinesische Handelskrieg hat Auswirkungen auf den Streit um umstrittene Gebiete im Südchinesischen Meer. Ein chinesischer Zerstörer hat sich einem US-Zerstörer auf 45 Meter genähert.

Es ist nur die jüngste Episode der sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China: Im Südchinesischen Meer hat sich ein Zwischenfall zwischen einem US-Kriegsschiff und einem Kriegsschiff der chinesischen Marine ereignet. Der chinesische Zerstörer habe sich dem US-Zerstörer "USS Decatur" mit "zunehmend aggressiven Manövern" bis auf 45 Meter genähert, erklärte ein Sprecher der US-Marine am Montag. Die "USS Decatur" habe ihren Kurs ändern müssen, um eine Kollision zu verhindern.

Das US-Kriegsschiff befand sich zu dem Zeitpunkt zwölf Seemeilen von zwei Riffen der umstrittenen Spratly-Inseln entfernt. Zwölf Seemeilen gelten als die Grenze der Territorialgewässer vor einer Küste.

China bezichtigte die USA ihre "unbestrittene Souveränität" verletzt zu haben. Der US-Zerstörer sei "ohne Erlaubnis" in das Gebiet eingedrungen. Die USA sollten auf solche "provokativen Akte" verzichten, um eine Beeinträchtigung der US-chinesischen Beziehungen zu verhindern und Frieden und Stabilität in der Region nicht zu gefährden.

Streit um Spratly-Inseln

Die Beziehungen zwischen China und den USA sind stark angespannt, seit US-Präsident Donald Trump im Amt ist. Er hat unter anderem Strafzölle auf eine Reihe chinesischer Produkte erhoben. Vergangene Woche verärgerte Trump die chinesische Führung dann mit Vorwürfen, China mische sich in den Wahlkampf für die Kongresswahlen im November ein. Das macht sich auch im Streit um umstrittene Gebiete im Südchinesischen Meer bemerkbar.

So hat Peking am Wochenende einen für Oktober geplanten Sicherheitsgipfel der beiden Staaten abgesagt, an dem Verteidigungsminister James Mattis teilnehmen sollte. Diese Woche soll Vizepräsident Mike Pence eine Rede halten, in der er über die von der Trump-Administration als bösartig bezeichneten Absichten Chinas ausführen will.

China erhebt Anspruch auf einen Großteil des Südchinesischen Meeres, von dem auch Taiwan, die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam teilweise Gebiete für sich in Anspruch nehmen. Peking schüttete an den Spratly-Inseln in den vergangenen Jahren künstliche Inseln auf und errichtete Militärstützpunkte. Die USA schicken immer wieder Kriegsschiffe in die Region, um ihren Anspruch auf eine freie Durchfahrt zu untermauern.

(AFP/red.)

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