Ultrarechter Bolsonaro will "das Schicksal Brasiliens ändern"

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Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro kündigt einen Polit-Wechsel an: "Jetzt wird nicht weiter mit dem Sozialismus, dem Kommunismus, dem Populismus und dem Linksextremismus geflirtet."

Nach seinem Sieg bei der Präsidentenwahl in Brasilien hat der Rechtspopulist Jair Bolsonaro einen radikalen Politikwechsel angekündigt. "Ich werde das Schicksal des Landes verändern", sagte der Ex-Militär am Sonntag. "Jetzt wird nicht weiter mit dem Sozialismus, dem Kommunismus, dem Populismus und dem Linksextremismus geflirtet." Allerdings zeigte sich der ultrarechte Ex-Militär auch versöhnlich. Er sprach von einem "Brasilien der unterschiedlichen Meinungen, Farben und Orientierungen." In dem mit harten Bandagen geführten Wahlkampf hatte Bolsonaro noch Minderheiten und Linke verunglimpft und von "Säuberungen" schwadroniert.

Während seine Anhänger in Bolsonaro einen der wenigen ehrlichen Politiker sehen, der mit der Korruption aufräumt und gegen die Kriminalität vorgeht, sehen seine Gegner in ihm eine Gefahr für die noch junge Demokratie in Brasilien. Der frühere Fallschirmjäger gilt als Sympathisant der Militärdiktatur. "Unsere Regierung wird verfassungstreu und demokratisch sein", sagte er nun.

"Schwur vor Gott"

Nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat der Rechtspopulist Jair Bolsonaro gelobt, "Verfassung, Demokratie und Freiheit" zu verteidigen. Das sei nicht das Versprechen einer Partei oder das Wort eines Mannes, sondern "ein Schwur vor Gott", sagte der 63-jährige Ex-Offizier am Sonntag in seiner Siegesrede.

Bolsonaro hatte am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt klar gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen kam der "Donald Trump Brasiliens" auf etwas über 55 Prozent. Sein linker Kontrahent Fernando Haddad von der Arbeiterpartei (PT) kam demnach auf knapp 45 Prozent. Er kündigte am Sonntag an, er wolle die "Freiheiten" von Bolsonaros Gegnern verteidigen. Zugleich verlangte er, die "45 Millionen Wähler" zu respektieren, die für ihn gestimmt hätten.

(APA)

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