Israel: Netanjahu steht zunehmend alleine da

„Bibi“ Netanjahu unter Druck: Die Popularität des Premiers ist auf einem Tiefstand, ausgerechnet jetzt stehen Neuwahlen an.
„Bibi“ Netanjahu unter Druck: Die Popularität des Premiers ist auf einem Tiefstand, ausgerechnet jetzt stehen Neuwahlen an.(c) REUTERS (POOL)
  • Drucken

Die vierte Amtszeit des mächtigen Premiers nähert sich seinem vorzeitigen Ende: Nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Lieberman könnten vorgezogene Parlamentswahlen schon im März stattfinden.

Jerusalem. Selten hat man Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der sonst weder die Öffentlichkeit scheut, noch um Worte verlegen ist, so in der Defensive gesehen. Im Gazastreifen feiert die Hamas den „Sieg über die Zionisten“. Ismail Hanijeh, Chef des Hamas-Politbüros, rühmt seine Kämpfer dafür, Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman zum Rücktritt gezwungen zu haben. Zugleich demonstrieren aufgebrachte israelische Bürger in Aschdod, wenige Kilometer südlich vom Gazastreifen, gegen den „feigen Bibi“: Netanjahu solle „endlich aufwachen“, fordern sie. Demonstranten steckten Autoreifen in Brand und versperrten eine Stadtautobahn. „Bibi, was ist passiert, dass du wegläufst“, und „Tod den Arabern“, protestierten sie.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Benjamin Netanjahu muss doch Neuwahlen akzeptieren.
Außenpolitik

Neuwahlen in Israel: Netanjahu hofft auf "klares Mandat"

Die Spannungen in der Koaltion von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu waren in den letzten Wochen zu groß geworden. Im April wird gewählt.
Archivbild von der Demonstration Tausender Israelis gegen die Feuerpause auf Gaza.
Außenpolitik

"Vermischt Kritik am Staat Israel nicht mit Antisemitismus!"

34 israelische Gelehrte appellieren an Europa, Israel nicht gegen Kritik zu immunisieren. Ministerpräsident Netanjahu habe hart daran gearbeitet, beides zu vermischen, um Israel-Kritik einzudämmen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (2. v. r.) einigte sich nach tagelangem Ringen nun doch mit Naftali Bennett (l.) von der Siedlerpartei.
Außenpolitik

Netanjahu kann Regierungskrise in Israel abwenden

Obwohl die Siedlerpartei das vakant gewordene Amt des Verteidigungsministers nicht erhält, bleibt sie überraschend doch in Regierung. Netanjahus Popularität bröckelt aber.
Karin Kneissl
Außenpolitik

Kneissl kritisiert EU-Politik gegenüber Israel

Die Außenministerin findet, dass es "mehr Realismus" in den Beziehungen zwischen der EU und Israel geben sollte. In Sachen Antisemitismus legt sie die Hand für Strache ins Feuer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.