Erdogan will Kurdenmiliz in Nordsyrien "loswerden"

APA/AFP/DELIL SOULEIMAN
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Die Türkei will verhindern, dass die YPG ein durchgängies Gebiet entlang der türkisch-syrischen Grenze unter ihre Kontrolle bringt. Ankara drängt die USA, für den Rückzug der Kurdenmiliz zu sorgen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich erneut entschlossen gezeigt, die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien "loszuwerden". Zugleich drängte er die USA, für den Rückzug der Kurdenmiliz zu sorgen. "Wir haben mit (US-Präsident Donald) Trump gesprochen. Diese Terroristen müssen die Gebiete östlich des Euphrat verlassen. Wenn sie nicht gehen, werden wir sie loswerden, weil sie uns stören", sagte Erdogan am Montag im zentralanatolischen Konya.

Erdogan hatte am Freitag mit Trump telefoniert und dabei eine "effizientere" Kooperation in Nordsyrien vereinbart. Das Telefonat erfolgte zwei Tage nach einer Rede Erdogans, in der er gedroht hatte, "in einigen Tagen" eine neue Offensive gegen die YPG östlich des Euphrat zu starten. Am Montag warnte Erdogan nun, eine Offensive könne "jeden Moment" beginnen, doch deutete er die Möglichkeit einer Einigung mit den USA an.

"Wir sind strategische Partner, wir müssen das Notwendige tun", sagte er. Die USA unterstützen trotz der Proteste ihres Nato-Partners die YPG mit Waffen, Luftangriffen und Spezialkräften im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Türkei betrachtet die Präsenz der YPG an ihrer Grenze jedoch als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit 1984 gegen den türkischen Staat kämpft.

Die Türkei hatte bereits im August 2016 eine Offensive gestartet, um zu verhindern, dass die YPG ein durchgängiges Gebiet entlang der türkischen Grenze unter ihre Kontrolle bringt. Im Januar 2018 attackierte die türkische Armee mit verbündeten syrischen Rebellen zudem Afrin und vertrieb nach erbitterten Kämpfen die YPG aus der nordsyrischen Region. Seitdem droht Erdogan immer wieder mit einer Offensive gegen die YPG östlich des Euphrat.

(APA/AFP)

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