Nordkoreanischer Regierungsvertreter in Washington

Kim Yong-chol und US-Außenminister Mike Pompeo bei einem früheren Treffen in New York im Vorjahr.
Kim Yong-chol und US-Außenminister Mike Pompeo bei einem früheren Treffen in New York im Vorjahr.REUTERS
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Kim Yong-chol auf seltenem Besuch in den USA. Treffen mit Präsident Trump für heute Freitag erwartet.

Ein hochrangiger nordkoreanischer Regierungsvertreter ist am Donnerstagabend (Ortszeit) zu Gesprächen in Washington eingetroffen. Kim Yong-chol, rechte Hand des Machthabers Kim Jong-un, werde heute Freitag mit US-Außenminister Mike Pompeo zum Essen zusammenkommen, hieß es aus US-Kreisen. Es wurde erwartet, dass beide später im Weißen Haus US-Präsident Donald Trump treffen.

Bei leichtem Schneefall fuhr die Autokolonne Kim Yong-chols und seiner Delegation zu einem Hotel im Viertel Dupont Circle, wo das Treffen mit Pompeo stattfinden soll. Keine der beiden Seiten hatte den Besuch im Vorfeld öffentlich angekündigt, es war allerdings am Rande durchgesickert.

Die Gespräche dürften der Vorbereitung eines weiteren Gipfeltreffens zwischen dem nordkoreanischen Machthaber und Präsident Trump dienen. Die Delegation habe einen Brief Kims für Trump dabei, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Zuletzt hatten sich die Anzeichen für einen zweiten Gipfel verdichtet, er dürfte in Vietnam stattfinden. Der erste hatte im Juni in Singapur stattgefunden.

Nordkorea für USA weiter "außerordentliche Bedrohung"

Die Verhandlungen über die Denuklearisierung Nordkoreas waren zuletzt ins Stocken geraten. Während Nordkorea sich eine Aufweichung der gegen das Land verhängten Sanktionen erhofft, pochen die USA darauf, dass Pjöngjang zuerst seine Nuklearwaffen aufgibt.

Wie sich im Kontext des jetzigen Treffens in Washington die von Trump am Donnerstag verkündete neue Militärdoktrin bezüglich der Raketenabwehr (Missile Defence Review) auswirkt (siehe hier), war vorerst ungewiss. Dabei wird unter anderem Nordkorea weiter als einer der wesentlichsten Gegner genannt, gegen dessen ballistische Raketen sich verstärkte Abwehrsysteme richten sollten. Unter anderem ist die Rede von mit Laserkanonen bewaffneten Drohnen und F-35-Kampfjets mit speziellen Abfangraketen, die in der Nähe Nordkoreas patroullieren und startende Raketen zerstören könnten.

(AFP/wg)

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