Die Rückkehr der Julia Timoschenko

Julia Timoschenko hat ihre Prsidentschaftskandidatur angekündigt
Julia Timoschenko hat ihre Prsidentschaftskandidatur angekündigtREUTERS
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Die einstige Ikone der Orangen Revolution präsentiert sich in Kiew als offizielle Präsidentschaftskandidatin. Die 58-Jährige will es noch einmal wissen und setzt im Wahlkampf auf logistische Vorteile. In Umfragen liegt sie derzeit voran.

Moskau/Kiew. Die Inszenierung ist staatstragend: Ein riesiges gelb-blaues Banner weht als Hintergrund der Bühne im Kiewer Sportpalast. Durch eine Schiebetür tritt eine Frau vor die Tausenden Unterstützer auf den Rängen: Julia Timoschenko. Klassisch im bordeauxfarbenen, geradezu biederen Wollstoffkostüm, mit perfekt manikürten perlmuttfarbenen Fingernägeln, das blonde Haar glatt und im Nacken zusammengeschlagen. Sie tritt ans Rednerpult und erklärt, warum sie neue Präsidentin werden will. „Eine große Ukraine ist mein Ziel“, sagt sie. „Deshalb habe ich mich entschlossen, für das Präsidentenamt anzutreten.“ Die selbst ernannte Retterin der Nation ist zurück. Wieder einmal.

Doch überraschend kam ihre gestrige Ankündigung nicht. Seit Wochen schon ist Timoschenko im Wahlkampfmodus. Gibt sich bei Auftritten und Pressekonferenzen kämpferisch und angriffslustig wie eh und je. Sie hat viel versprochen: die hohen Strom- und Gaspreise zu senken, sich um die Belange des Volkes zu kümmern und noch etwas, das auch Präsident Petro Poroschenko vor fünf Jahren in Aussicht gestellt, aber nicht geschafft hat: den Krieg im Donbass zu beenden – einen Krieg, der laut UNO bisher an die 13.000 Menschenleben gefordert hat.

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