INF-Vertrag: Die Rückkehr des Wettrüstens

Am Freitag ließ US-Außenminister Mike Pompeo die erwartete Bombe platzen.
Am Freitag ließ US-Außenminister Mike Pompeo die erwartete Bombe platzen.(c) APA/AFP/ERIC BARADAT
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Die USA setzen ihr Abkommen mit Russland zum Verbot landgestützter Mittelstreckenraketen aus. Europa rückt wieder ins atomare Schussfeld.

New York/Wien. Am Freitag ließ US-Außenminister Mike Pompeo die erwartete Bombe platzen: Die USA setzen mit heute, Samstag, den bilateralen INF-Vertrag von 1987 zum Abbau und Verbot landgestützter Mittelstreckenwaffen mit der UdSSR (Russland) aus. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate, bis Anfang August. Bis dahin habe Russland, das ein illegales neues Waffensystem besitze, Zeit, vertragstreu zu werden.
Nun wird ein neues Wettrüsten befürchtet.

Die Nato-Partner erklärten am Freitag den USA ihre Unterstützung. Moskau dementiert die Vorwürfe. Präsident Donald Trump sprach sich zwar für einen neuen Abrüstungsvertrag aus, zeigt aber keinerlei Bereitschaft, im Streit auch nur geringfügig einzulenken.

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