Bombendrohungen gegen öffentliche Gebäude in Moskau

Archivbild. In Moskau wurden mehrere Gebäude vorsorglich evakuiert.
Archivbild. In Moskau wurden mehrere Gebäude vorsorglich evakuiert.APA/AFP/YURI KADOBNOV
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Über 20.000 Menschen wurden in der russischen Hauptstadt und in St. Petersburg wegen eines falschen Alarms in Sicherheit gebracht.

Nach einer Serie von Bombendrohungen sind am Dienstag in Russland mehr als 100 öffentliche Gebäude geräumt worden. Allein in der Hauptstadt Moskau und ihrem Umland wurden über 20.000 Menschen in Sicherheit gebracht, nachdem die Drohungen per E-Mail eingegangen waren, wie russische Nachrichtenagenturen berichteten. Informationen der TASS zufolge waren es sogar mehr als 30.000 Menschen.

Allein in Moskau wurden rund 90 öffentliche Einrichtungen geräumt - darunter Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Ämter, Einkaufs- und Handelszentren. In der Umgebung der Hauptstadt waren laut TASS weitere 40 Gebäude von dem falschen Alarm betroffen. Bisher seien keine Bomben in den Gebäuden gefunden worden, hieß es.

Auch in St. Petersburg, Russlands zweitgrößter Stadt, mussten Gebäude evakuiert werden. Dort hatte es in den vergangenen Tagen bereits ähnliche Drohungen gegeben. Bei anschließenden Durchsuchungen wurden keine Bomben gefunden.

Vielfältige Mutmaßungen

Der Hintergrund der Drohungen ist unklar. Russische Medien spekulierten zunächst über Hackerangriffe oder eine Übung der Sicherheitsbehörden. Die russischen Behörden gaben an, die Mails mit den Bombendrohungen seien aus dem Ausland gekommen, vor allem aus der Ukraine.

Der wirtschaftliche Schaden, der durch die Drohungen entstanden ist, ist schwer zu beziffern. Nach Schätzungen russischer Sicherheitsbehörden dürfte er aber bei einigen hundert Millionen Rubel liegen. Das entspricht mehreren Millionen Euro.

Seit mehr als einem Jahr gehen in ganz Russland regelmäßig zahlreiche Nachrichten über angebliche Bomben in öffentlichen Einrichtungen ein. Ende 2017 hatte es schon einmal eine Welle von anonymen Bombendrohungen in Russland gegeben, die allerdings per Telefon eingingen. Auch damals wurden keine Bomben entdeckt. Der Geheimdienst FSB teilte später mit, hinter den Anrufen hätten im Ausland lebende Russen gesteckt, die über ein Netz an Komplizen in Russland verfügten.

(APA/dpa/AFP)

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