Venezuela-Krise: Salvini nennt Maduro einen "Kriminellen"

Italiens Innenminister Salvini hofft auf baldige Wahlen in Venezuela.
Italiens Innenminister Salvini hofft auf baldige Wahlen in Venezuela.APA/AFP/MARCO BERTORELLO
  • Drucken

Italiens Vizepremier fordert sofortige Neuwahlen im Krisenland. Regierungslinie ist das nicht, denn die "Fünf-Sterne-Bewegung" will eine Eskalation des Konflikts vermeiden.

Der italienische Vizepremier und Innenminister Matteo Salvini hat am Dienstag Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro als "Kriminellen" bezeichnet. "Er lässt sein Volk hungern, sperrt es ein und foltert. Ich hoffe auf möglichst baldige freie und demokratische Wahlen in Venezuela", teilte der Chef der rechten Lega in einer Presseaussendung mit.

"Ich stehe den Millionen von Italienern und Nachkommen von Italienern nahe, die in Venezuela leben und leiden", so Salvini. Der Vizepremier geriet zuletzt unter Druck seitens der italienischen Oppositionsparteien, weil Italien im Gegensatz zu den Regierungen der meisten EU-Ländern Venezuelas selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó bisher nicht anerkannt hat. Kritik kam auch vonseiten des italienischen Staatschefs Sergio Mattarella.

Die in Rom regierende Fünf-Sterne-Bewegung verteidigte die Entscheidung, die demnach bedeute, "mit Klarheit den Weg des Dialogs und des Prinzips der Nicht-Einmischung zu unterstützen". Am Dienstag warnten die Fünf-Sterne-Parlamentarier der Auslandskommission des Senats erneut vor einem "Inferno im Stil von Irak und Libyen", sollte es zu keiner Einigung der Streitparteien kommen.

USA bringen Lebensmittel an Grenze

Die USA bereiten sich unterdessen auf die Entsendung von Lebensmitteln und Medikamenten nach Venezuela vor. Die Güter würden derzeit an die kolumbianische Grenze zu Venezuela transportiert und dort gelagert, bis sie ins Land gebracht werden könnten, hieß es am Dienstag aus dem Umfeld der US-Regierung. Um die Lieferungen hatte  Oppositionsführer Guaidó gebeten.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Oppositionsführer Juan Guaidó bei einer Pressekonferenz in der Nationalversammlung in Caracas.
Außenpolitik

Guaidós Kampf gegen die Inflationsrate von 1,37 Millionen Prozent

Es fehlt an Lebensmitteln, Medikamenten und mehr: Der selbst ernannte Interimspräsident möchte das ändern. Noch stehen die hochrangigen Militärs aber auf der Seite von Nicolás Maduro - unter den einfachen Soldaten soll es rumoren.
Auch mehrere EU-Staaten haben Juan Guaidó als venezolanischen Übergangspräsidenten anerkannt.
Außenpolitik

Venezuela: Druck von außen steigt, aber Maduro wankt nicht

Bereits 16 EU-Staaten haben Oppositionsführer Juan Guadió als Übergangspräsidenten anerkannt.
Juan Guaidó schließt einen Dialog mit Präsident Maduro aus.
Außenpolitik

Kurz: Guaidó ist "legitimer Übergangspräsident" Venezuelas

Aus mehreren EU-Staaten kommen Unterstützungserklärungen für Guaidó, auch aus Österreich. Der umstrittene Präsident Maduro hat ein Ultimatum für einen Wahltermin verstreichen lassen.
Außenpolitik

Venezuela: Maduro setzt auf Provokation

Der Präsident will vorgezogene Parlamentswahlen. Aber das ist kein Einlenken, sondern ein Versuch, den Widersacher Juan Guaidó loszuwerden. Beide Politiker halten an ihrem Machtanspruch fest.
Außenpolitik

Venezuela: Bundeskanzler Kurz sichert Guaido volle Unterstützung zu

In Caracas herrscht ein Kräftemessen zwischen Guaido und Maduro. Während einige Länder Maduro anerkannt haben, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz volle Unterstützung dem Übergangschef.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.