Nato bereitet Mazedoniens Aufnahme vor

Im Beisein des mazedonischen Außenministers Nikola Dimitrow unterzeichneten die Botschafter der 29 Nato-Staaten am Mittwoch in Brüssel das Beitrittsprotokoll für das Land.
Im Beisein des mazedonischen Außenministers Nikola Dimitrow unterzeichneten die Botschafter der 29 Nato-Staaten am Mittwoch in Brüssel das Beitrittsprotokoll für das Land.APA/AFP/POOL/FRANCOIS LENOIR
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In Brüssel wurde das Beitrittsprotokoll für den Balkanstaat unterzeichnet.

Skopje/Brüssel. Nach der Beilegung des Namensstreits mit Griechenland ist der Balkanstaat Mazedonien der Aufnahme in die Nato einen deutlichen Schritt näher gekommen. Im Beisein des mazedonischen Außenministers Nikola Dimitrow unterzeichneten die Botschafter der 29 Nato-Staaten am Mittwoch in Brüssel das Beitrittsprotokoll für das Land. Nun müssen die Nato-Staaten die Aufnahme auf nationaler Ebene ratifizieren. Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik dürfte dann spätestens 2020 das 30. Mitglied der Militärallianz werden.

Griechenland hatte die Aufnahme in das Bündnis wegen des Streits um den Staatsnamen jahrelang blockiert. Athen warf Mazedonien vor, Griechenland das antike makedonische Erbe streitig zu machen und möglicherweise Gebietsansprüche zu erheben. Nun vereinbarten beide Seiten, dass sich das Land künftig „Republik Nordmazedonien“ bezeichnet.

Lob für Skopje und Athen

Die Umbenennung sei nun „eine Frage von Tagen“, sagte Mazedoniens Außenminister Dimitrow in Brüssel. Er würdigte die „Führungsstärke“ des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras, der die Einigung im Namensstreit gegen massive innenpolitische Widerstände möglich gemacht hatte.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem „historischen Tag“. Die Regierungen in Athen und in Skopje hätten mit ihrer Einigung im Namensstreit „einen wesentlichen Beitrag“ zur Sicherheit in der Region geleistet. Er hoffe, dass Mazedonien nun bald Mitglied werden könne.

Im Falle Montenegros, das im vergangenen Jahr als 29. Mitglied beigetreten war, verging zwischen Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls und Aufnahme rund ein Jahr. Möglich scheint, dass die Nato-Mitglieder den Ratifizierungsprozess nun beschleunigen, damit die Aufnahme zum nächsten Nato-Gipfel im Dezember in London erfolgen kann. Dann feiert das Bündnis sein 70-jähriges Bestehen. (APA/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2019)

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