US-Sonderermittler fordert lange Haft für Trumps Ex-Wahlkampfmanager

REUTERS/Jonathan Ernst/File Photo/File Photo
  • Drucken

Bis zu 24 Jahre soll Paul Manafort ins Gefängnis, fordert Robert Mueller. Er soll an einem ominöses Treffen einer russischen Anwältin im Trump-Tower teilgenommen haben.

Der Russland-Sonderermittler Robert Mueller beantragt für den ehemaligen Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump eine hohe Haftstrafe. Paul Manafort solle zu zwischen 19,6 und 24,4 Jahre Haft sowie einer Geldstrafe zwischen 50.000 und 24 Millionen Dollar (zwischen 44.400 und 21,3 Mio. Euro) verurteilt werden, schrieb das Büro Muellers am Freitag in Gerichtsunterlagen.

Manafort war im vergangenen Jahr von einer Jury für schuldig befunden worden. Erst vor wenigen Tagen hatte eine Richterin Manafort vorgeworfen, Falschaussagen gemacht zu haben. Damit habe er gegen ein Abkommen mit Mueller verstoßen, das Straferleichterungen vorsah.

Manafort ist eine Schlüsselfigur in den Ermittlungen Muellers. Er war im März 2016 zu Trumps Wahlkampflager gestoßen. Im Juni 2016 machte Trump ihn zu seinem Wahlkampfmanager. Im selben Monat nahm Manafort an einem Treffen mit einer russischen Anwältin im Trump-Tower teil, um das sich viele Fragen ranken. Der älteste Sohn des heutigen Präsidenten, Donald Trump Jr., hatte der Begegnung mit der Anwältin zugestimmt, weil ihm kompromittierendes Material über Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton versprochen worden war.

Auch Trumps Wahlkampfleiterin befragt

Mueller untersucht unter anderem, ob Russland den Präsidentschaftswahlkampf 2016 beeinflusst hat und ob es dabei Absprachen mit Trumps Wahlkampfteam gab. Manafort gilt bei den Ermittlungen als eine Schlüsselfigur. Für Trump sind die Ermittlungen höchst unangenehm. Er geißelt sie regelmäßig als "Hexenjagd".

In der Affäre hat Mueller nun auch Trumps Sprecherin Sarah Sanders befragt. "Der Präsident hat mich, wie auch jeden in der Regierung, gedrängt, mit dem Sonderermittler voll zu kooperieren", sagte Sanders am Freitag dem Sender CNN. "Ich habe mich gerne freiwillig mit ihnen zusammengesetzt." Das Gespräch mit Mueller und seinem Team sei bereits Ende 2018 geführt worden.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Trumps Ex-Wahlkampfchef Manafort hat FBI-Sonderermittler belogen

Manafort ist eine Schlüsselfigur in der Russland-Affäre. Sind seine "absichtlich mehreren Falschaussagen" nun tatsächlich erwiesen, wie das eine Bundesrichterin am Mittwoch behauptete, hat das für den 69-Jährigen weitreichende Folgen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.