Nach drei Niederlagen: Hessens SPD-Chef Schäfer-Gümbel lässt es sein

Thorsten Schäfer-Gümbel kehrt der SPD Hessen den Rücken.
Thorsten Schäfer-Gümbel kehrt der SPD Hessen den Rücken.imago images / Müller-Stauffenbe
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Thorsten Schäfer-Gümbel will die Politik ganz verlassen. Er hat seit 2009 erfolglos versucht, der SPD den Ministerpräsidenten zurückzuerobern.

Der hessische SPD-Politiker und Vize-Vorsitzende der Bundes-SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, verlässt mehreren Medienberichten zufolge die Politik. Er wolle Ende September seinen Posten als Fraktionschef im Wiesbadener Landtag und sein Abgeordnetenmandat niederlegen, berichtete etwa die "Süddeutsche Zeitung" vorab aus ihrer Mittwochausgabe, ohne eine Quelle zu nennen.

Beim Landesparteitag im Herbst werde Schäfer-Gümbel nicht wieder für das Amt des Vorsitzenden kandidieren und beim Bundesparteitag der SPD auch nicht für die Wiederwahl als Vize-Chef. Der 49-Jährige wolle angeblich einen Posten in einer staatlichen Organisation übernehmen. Die "Tagesschau" berichtet, er werde ab 1. Oktober Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im hessischen Eschborn - und damit für 20.000 Beschäftigte weltweit verantwortlich.

Schäfer-Gümbel konnte in drei Versuchen bei Landtagswahlen die SPD nicht an die Regierung bringen. 2009 war er erstmals an voderster Front im Wahlkampf tätig. Nach der vergangenen Wahl im Oktober 2018 wäre vielleicht ein Bündnis mit den Grünen und der FDP denkbar gewesen, hätte die SPD den zweiten Platz erreicht. Doch den holten sich knapp die Grünen und unter deren Führung wollten die FDP nicht in eine Dreier-Koalition eintreten. Und so blieb CDU-Mann Volker Bouffier Ministerpräsident von Hessen und Chef einer schwarz-grünen Koalition.

In der SPD Hessen gilt nun Nance Faeser als aussichtsreichste Nachfolgerin für den Landes- bzw. Fraktionsvorsitz.

(Reuters)

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