Erstmals seit der mit Athen vereinbarten Umbenennung des Balkanstaats wird am Sonntag ein neuer Staatschef gewählt. Aber es ist fraglich, ob die Wahl letztlich gültig sein wird.
Jegunovce/Skopje. Der Putz blättert von dem grauen Gemäuer der stillgelegten Chromfabrik Yugochrom. „Nur Verfall hier“, brummt in der mazedonischen Landgemeinde Jegunovce verbittert ein weißhaariger Rentner. Unter Jugoslawiens einstigem Staatenlenker Josip Broz Tito sei „alles besser gewesen“: „Die Demokratie hat uns nur Armut gebracht.“
Er sei „optimistisch“, versichert hingegen Vlado Todorovski, während der bärtige Ortsvorsitzende der sozialdemokratischen SDSM sorgenvoll die dunkle Wolkendecke vor den schneebedeckten Gipfeln der ?ar Planina mustert: „Wir sind sicher, dass wir die Wahlen gewinnen, der Nato beitreten – und die Beitrittsverhandlungen mit der EU eröffnen. Wir hoffen, dass es besser wird – und neue Investoren kommen.“